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Charlie Starr von Blackberry Smoke (Interview)

Anlässlich ihres neuen Langspielers Find a Light sprachen wir mit Charlie Starr von Blackberry Smoke im Gibson Showroom über Vintage-Sucht ...

Blackberry Smoke Promo Find A Light
Foto: David McClister

Charlie, euer neues Album folgte seinem Vorgänger Like an Arrow sehr geschwind. Hattet ihr noch Material von den letzten Sessions übrig?

Charlie Starr: Nein, es ist nichts vom Vorgängeralbum auf Find a Light gelandet. WIr hatten einfach nur ein bisschen Zeit. So machen wir das immer, wenn wir mal Freizeit haben. Solange es genug Songs gibt, gehen wir ins Studio und machen das Ding fertig.

Wie ist dieses mächtige Intro-Riff aus "Flesh and Bone" entstanden?

Das Riff habe ich ganz unscheinbar auf einer kleinen akustischen GItarre geschrieben. Ich hatte die Gitarre ziemlich runtergestimmt - auf C oder so was. Das Riff kam mir fast nebenbei, und ich dachte: Hm, das ist irgendwie cool. Es klang auf dieser räudigen Akustikgitarre natürlich furchtbar, verstimmt und ohne Zerre, aber genau das mochte ich daran.

Wie lange wart ihr im Studio?

Ungefähr einen Monat. Im Madison waren wir vielleicht fünf oder sechs Tage für die ersten Aufnahmen, bevor wir eine Pause einlegen mussten, weil Live-Auftritte anstanden. Danach kamen die Gäste ins Studio, was für sich genommen auch einige Zeit in Anspruch genommen hat - The Wood Brothers und Amanda Shires, um nur mal ein paar zu nennen. Außerdem haben wir mit diesem großartigen Chor gearbeitet, der sich  Black Bettys nennt und einige Background-Vocals beisteuerte.

Wie werdet ihr die Gastbeiträge live umsetzen?

Tja, da wird Paul lernen müssen, wie ein Mädchen  zu singen - oder besser noch wiezwei! [lacht] Wir haben eigentlich nicht vor, zu einer 20-köpfigen Big-Band heranzuwachsen. Aber in Atlanta hatten wir die Mädels vom ALbum mit auf der BÜhne, um ihre Parts live zu singen.

Die Produktion ist so roh und natürlich wie seit The Whippoorwill nicht mehr. Gerade die Gitarren wirken sehr "live" und nicht immer ganz perfekt. 

Das machen wir immer so. Wenn du live als Band aufnimmst, was unsere normale Herangehensweise ist, passieren alle möglichen kleinen magischen Momente. Das kommt nicht vor, wenn du alleine an deinen Overdubs sitzt.

Braucht man nicht wahnsinnig viele Takes, wenn die ganze Band auf einmal aufnimmt?

Im Endeffekt könnten wir einen ganzen Tag an einem Song arbeiten, am Ende wären doch wieder die ersten paar Takes die besten. Wenn man einen Take nach dem anderen raushaut, werden alle Beteiligten irgendwann müde. Manchmal ist es also  besser, einfach aufzuhören und mit etwas anderem weiterzumachen, um den Kopf wieder freizubekommen.

Welche Schätzchen standen im Studio im Gitarrenständer?

Auf diesem Album habe ich sehr viel mit einer '63er Esquire eingespielt - also quasi eine Tele. Meine alte Les Paul Junior sowie eine ES.335 hört man natürlich auch. Die meist Zeit lief das über einen erstklassig klingenden Marshall JMP aus den Siebzigern. Paul hatte auch verschiedene Gitarren am Start: eine SG, ein paar Les Pauls. Aber er teilt meine Vintage-Sucht nicht. Solange das teil die Stimmung hält, ist er schon glücklich. Total langweilig! [lacht]

Anders als Paul musst du gleichzeitig singen und Gitarre spielen. Wie stellt man das am besten an?

Uff, da habe ich keinen wirklichen Tipp. Mein einziger Rat wäre, es unnbedingt zu lernen, indem man es oft übt, denn es ist eine fast essentielle Fähigkeit. Zu einigen unserer Riffs fällt es mir am Anfang unheimlich schwer zu singen. Gerade wenn ich das Riff zuerst komponiert habe und später meinen Text schreibe, kann es gut sein, dass das mit dem gleiczeitigen Spielen überhaupt nicht hinhaut. "Holding All the Roses" vom vorletzten Album war zum Beispiel so ein Fall.

Abgesehen vom Gesang, geraten auch deine Soli oft sehr melodisch. Was ist dein Ansatz?

Manchmal fange ich ganz einfach mit der Gesangsmelodie an und baue mein Solo darum herum auf. Oder ich denke mir eine Melodie aus, die ganz bewusst "anders" ist. Die meisten meiner Lieblingssoli mag ich genau deshalb so gern, weil sie sich wie ein weiterer Teil des Songs anfühlen, nicht wie das typische "Ein-Haufen-Noten"-Gefrickel mancher Gitarristen. Bei den meisten Shreddern denke ich mir nur: "Was soll das? Das kann ich nicht nachspielen!" Ich würde zwar gerne spielen können wie Yngwie, aber das kann ich nun mal nicht.[lacht].

Mein ältester Sohn spielt auch Gitarre und hat mich neulich auf etwas sehr Interessantes aufmerksam gemacht: Wenn Zakk  Wylde live ein Solo spielt, shredded er über die abgefahrensten Skalen, und das in einer Höllengeschwindigkeit. Aber das Publikum rastet immer dann aus, wenn er eines dieser ganz simplen, sich wiederholenden Pentatonik-Licks rauslässt. Da flippen die Leute aus!

Text: Alexander Pozniak
Foto: David McClister

Blackberry Smoke Find A Light Album Cover
Southern-Rock live und ohne viele Schnörkel. Auf ihrem neuen Album reichern Blackberry Smoke ihr Rezept mit allerlei Gastauftritten an.
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