William Prince im Interview

Ab dem 6.11.2023 ist der sympathische, kanadische Songwriter bei uns auf Tour, um sein neues Album Stand In The Joy auch hierzulande zu präsentieren. Wir haben uns William kurz vor der Tour noch mal schnell gefragt, was wir von ihm Sound- Song- und Gear-technisch so alles erwarten können. 

Wie fühlt es sich an, nach Deutschland zurückzukehren und live Musik zu spielen, insbesondere die Songs von deinem neuesten Album "Stand in The Joy"?

Es fühlt sich großartig an, mit brandneuen Songs nach Deutschland zurückzukehren. Ich habe das Gefühl, dass ich ein völlig anderer Sänger und Künstler bin als bei meinen ersten Besuchen. Die Songs und ich haben einen langen Weg zurückgelegt, und ich freue mich darauf, dass mein Freund Stephen Arundell mich auf der elektrischen Gitarre begleitet und die Show noch mehr bereichert.

In welcher welchem musikalischen Mindset hast du die Songs für Stand In The Joy geschrieben und aufgenommen?

Das Schreiben von Songs über Freude und Glück, während ich den eher ernsten Blickwinkel beibehielt, mit dem ich die meisten Dinge im Leben betrachte, war eine willkommene Herausforderung. Ich befand mich in einer Haltung der Dankbarkeit und der Liebe, als ich die Songs schrieb. Ich wollte einige der Dinge mit den Leuten teilen, die mich in diesen Tagen glücklich machen.

Welche Art von Musik oder anderen Künstlern hat Einfluss auf die Gestaltung deines neuen Materials gehabt?

Ich höre immer noch viel Neil Young. Ich lasse mich von meinen Kollegen inspirieren. In Winnipeg haben wir eine großartige Songwriter-Szene. Boy Golden ist einer meiner Lieblingskünstler und Songwriter. Im Moment lasse ich mich stark von handwerklichem Können inspirieren. Ich spiele schon seit einiger Zeit Gitarre und spiele ständig mit großartigen Musikern. Ich arbeite daran, meine Fähigkeiten als Gitarrist und Pianist weiterzuentwickeln. Das trägt dazu bei, die Dinge lebendig und unterhaltsam zu gestalten. Ich höre immer wieder rückwirkend die Großen meiner musikalischen Welt. Ich habe viel Hank Williams, Buffy Sainte-Marie und John Fogerty gehört. Ich genieße aber auch wirklich gute DJ- und Popmusik. Roosevelt ist einer meiner Favoriten, wenn ich mich davon inspirieren lassen möchte, wie Songs deinen Körper in Bewegung und zum Tanzen bringen. Das möchte ich mehr in meiner Bühnenshow haben.

Welche Gitarre und Equipment wirst du auf dieser Tournee verwenden?

Mein Setup bleibt sehr einfach. Ich benutze eine Martin D-41 mit einem K&K Mini-Pickup. Die meiste Zeit wird mein FOH-Techniker Niki meinen Sound direkt vom Mischpult aus über einen Boss-Tuner einstellen. An anderen Abenden werden wir den LR Baggs Venue DI verwenden, um das auszubalancieren, was wir hören oder nicht hören.

Mein Gitarrist Stephen Arundell hat für die Tournee ebenfalls ein paar wunderschöne Stücke Gepäck.

Stephen ist ein erstklassiger Gitarrist, und ich genieße wirklich die Show, die wir mit akustischen und elektrischen Gitarren kreieren.

Was ist deine Nummer 1 Arbeitsgitarre im Studio, und welche Art von Gitarre verwendest du live?

Ich habe meine 2017er Gibson J-45 für fast jede Aufnahme seit Reliever verwendet. Ich liebe den vollen Klang, den sie mit mittleren Saiten hat. Sie klingt jedes Jahr besser. Vor kurzem bin ich auf die Martin D-41 umgestiegen, um mit einem frischen Start in ein neues Jahrzehnt der Musikproduktion zu beginnen. Ich habe damit ein paar Songs aufgenommen, und sie klingt so reich und hell. Wahrscheinlich werde ich beide auf meiner nächsten Platte verwenden. Dave Cobb hat für Stand in the Joy eine D-41 verwendet. Ich mochte den Klang, den sie während der Aufnahme des Albums im Studio hatte. Ich konnte keine in ganz Kanada finden, bis sie eines Tages in einem Musikgeschäft in einer kleinen Stadt etwa eine Stunde von Winnipeg entfernt auftauchte. Ich bin hingefahren und habe sie abgeholt.

Was ist die wertvollste Gitarre, die du besitzt?

Ich habe eine Fender Telecaster Thinline, die meinem Vater gehörte. Ich habe sie für ihn gekauft, als er noch am Leben war, und sie fand nach seinem Tod wieder zu mir zurück. Er konnte zu dieser Zeit nicht mehr wirklich spielen, als ich sie für ihn gekauft habe. Ich werde nie das Glück auf seinem Gesicht vergessen, als er sie sah und ich ihm sagte, dass sie ihm gehörte. Es ist eine schöne Erinnerung an diese Zeit.

Williams Gear:

GUITARS:

• Gretsch Tennessee Rose
• Fender Eric Johnson Strat
• Tom Anderson T Style 

PEDALBOARD:

• Mission Engineering VM-1
• TC Polytune mini 
• Boss GE-7
• Xotic Effects RC Booster
• Revv Tilt Overdrive
• Xotic Effects EP Booster
• JHS Bonsai 
• Boss DD-200 Delay
• Eventide H9
• Chase Bliss Mood 
• Keeley Hydra 

AMPS:

• Fender Vibrolux
• Revv D25
• Backline: Fender Deluxe Reverb 

Text: Marcel Thenée

Bilder: Helen Britton

Stand In The Joy - European Tour 2023

06.11.23 Berlin, Fluxbau
07.11.23 Stuttgart, Im Wizemann           
08.11.23 Frankfurt, Nachtleben
09.11.23 München, Strom       
11.11.23 Hamburg, Kent Club
12.11.23 Leverkusener Jazztage, Erholungshaus