X Raiders - Die niederländische Gitarrenbruderschaft
X Raiders sind nach eigenen Angaben eine Band, die gerade erst 30 geworden ist, ein bisschenX Raiders sind nach eigenen Angaben eine Band, die gerade erst 30 geworden ist, ein bisschen Weltschmerz verspürt und ihr Album deshalb Weltschmerz '89 genannt haben. Musikalisch ordnen sie sich irgendwo zwischen Turbonegro und Iron Maiden ein – soweit, so gewöhnlich. Wer in ihr erstes Album reinhört, stellt fest: Ihr Sound ist alles andere als gewöhnlich.
Verantwortlich für den Bandsound ist vor allem eine Zutat, die bei Bands immer seltener wird: Die Jungs kennen sich seit ihrer Kindheit. Besonders auffällig ist das bei den beiden Gitarristen Guus und Jeroen, dies ogar denselben Marshall-Amp benutzen. Einen JCM2000 100W DSL. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: „Ich habe mir den Amp geholt, weil Guus ihn mir empfohlen hat. Er hat gesagt: Der ist gut.“ Die zwei lachen. Diese Fusion der beiden Gitarristen ist das Aushängeschild der X Raiders. Riffs und Soli wechseln sich beim Hörendes Albums von links nach rechts ab, gehen ineinander über, verschmelzen geradezu. Für eine kleine Band aus den Niederlanden ungewöhnlich– und dem jahrelangen Klimpern im eigenen Keller geschuldet. Die beiden bilden seit Jahren eine Art Gitarrenbruderschaft. Beim genauen Hinhören bemerkt man dann doch ein paar Unterschiede: Guus benutzt lieber ein paar Effekte mehr, Jeroen setzt auf einen puristischen Sound. Guus mag Floyd-Rose-Vibrato, Jeroen kann das absolut nicht nachvollziehen. Dass das Album so viel Dynamik mit sich bringt, hat auch etwas mit dem Studio und der Produzentin zu tun, erklärt Guus: „Wir haben mit Attie Bauw in den berühmten Wisseloord Studios aufgenommen. Die hat auch mit Priest und anderen großen Nummern gearbeitet. Da stand allerhand Equipment rum, das wir ausprobiert haben. Das ganze Album wurde live recorded.“ Was da eben so rumstand,war unter anderem eine LesPaul von 1958, die von Jeroen und Guus nur per Zufall entdeckt wurde. „Ich hab' einfach mal aus Spaß die Seriennumme reingegeben und dann gemerkt: verdammt! Das Ding ist so viel Wert wie ein Neuwagen ... und ich hab' ohne Gurtsicherung damit rumhantiert“ ,sagt Guus. [...]
Das vollständige Interview gibt es im guitar Magazin Ausgabe 03 / 2020