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Wah-Wah Effektpedal

Wah Effekt Pedal für Gitarre

Was wären wir Gitarristen ohne den Wah-Wah Effekt?

Wahwah - lass uns reden

Gitarre -Sounds mit quakende Funk-Sounds à la "Die Straßen von San Francisco", epochale Riffs wie das Intro von „Voodoo Child (Slight Return)“ oder Soli wie bei „Enter Sandman“ oder „Surfing with the Alien“ – das Wahwah ist einer der populärsten Effekte im Gitarristenarsenal.

Klar, meist wird ein Wahwah als „Tonregler mit Wippe dran“ beschrieben, aber tatsächlich ist ein Wah ein Bandpassfilter mit Resonanzspitze. Die Frequenz dieser Spitze wird im Spektrum durch das Bewegen des Pedals hin- und hergeschoben, was für den charakteristischen, vokalen Sound sorgt. Das wohl erste Wah der Geschichte entstand 1966 mit dem Vox/Thomas Organ Clyde McCoy-Wah (Clyde McCoy war übrigens ein Trompeter und Bandleader aus dem Jazz). In den beiden Folgejahren entstanden die beiden wohl populärsten Wah-Modelle, das Cry Baby von Dunlop und das offizielle Vox Wah. Nicht nur griffen immer mehr, schon damals populäre Gitarristen zum neuen, so expressiven Pedal (Jimi Hendrix, Eric Clapton, Frank Zappa), auch andere Hersteller stürzten sich auf den neuen Effekt und entwickelten eigene Versionen ihrer Pedale. So ist das in Italien gefertigte Jen Vox Wah aktuell heiß begehrt, und heutzutage ist der Markt an verfügbaren Wahs kaum noch überschaubar: von Neuauflagen klassischer Designs zu Rack-Versionen mit mehreren, auf der Bühne verteilbaren  Controllern bis zu Wah-Workstations wie dem Ibanez Weeping Demon, dem Vox Big Bad Wah oder Roger Mayers Bel Air Wah; bei diesem sind verschiedenste Parameter über Potis und Schalter regelbar, so dass man die unterschiedlichsten Sounds abrufen kann. 

Die deutsche Firma Musician Sound Design entwickelte Ende der ’90er ein Wah-Wah-Pedal, das nicht mehr durch Belasten der Wippenspitze aktiviert wurde. Stattdessen stellt man einfach den Fuß darauf, um „loszuwahen“. Auch EHX entwickelte Wah-Wah Pedale, die ohne den klassischen Schalter auskommen.

Mit dieser Option kann man schneller zum Effekt wechseln, um zum Beispiel kleine mit Wah verzierte Fills in seine Soli oder Rhythmusparts einzuwerfen. Wer es – wie Gitarrenlegende Michael Schenker – mag, das Wah als feststehenden Filter einzusetzen, mit dem sich bestimmte Frequenzen betonen lassen, so dass sich das eigene Spiel besser im Mix durchsetzt, wird eher zu einem traditionell schaltbaren Wah greifen, wobei Musician Sound Designs Silver Machine erlaubt, zwischen beiden Optionen umzuschalten.

Wohin mit dem Wahwah?

Die Frage, wo man sein Wah Pedal am besten positioniert, ist tatsächlich reine Geschmackssache und wird gern debattiert. Einige Gitarristen bevorzugen es, das Wah mit einem cleanen Signal anzusteuern, so dass der Amp oder ein Zerrpedal anschließend Gain hinzufügt. Andere wiederum mögen es, ein Overdrive- oder Distortionpedal vor dem Wah-Wah-Pedal zu positionieren, um das Teil mit einem etwas verzerrteren Sound anzusteuern.

Auch der Einsatz im Einschleifweg ist denkbar, wie es beispielsweise Tom Morello früher gemacht hat, oder die Kombination zweier Wahs (zum Beispiel eines als fest eingestellten Filter, das andere in feststehender Position, oder auch beide in Bewegung, wie es Stevie Ray Vaughan in „Say What?“ gemacht hat). Man sollte versuchsweise alle möglichen Optionen ausprobieren, um den eigenen Wah-Traumsound zu finden.

Geht es um den Kauf des Wah-Pedals, ist ausgiebiges Ausprobieren und die Frage „Was will ich von meinem Wah?“ angesagt. Mit den heutigen Versionen der klassischen Modelle etwa von Vox macht man definitiv nichts falsch. Allerdings gibt es inzwischen so viele Variationen, ob es nun das Fulltone Clyde Deluxe ist (drei verschiedene Voicings, von Funk über Jimi bis modern), das Ibanez Weeping Demon oder diverse Signature-Varianten großer Künstler wie Slash, Zakk Wyle, Eddie van Halen oder Joe Satriani, die ganz nach den individuellen Vorgaben dieser Gitarrengötter gevoiced sind, oder hochgradig variable Modelle wie die oben erwähnten Geräte von MSD, Vox oder Ibanez.

Heute ist für jeden Geschmack, jeden angestrebten Sound (Vintage oder modern, dezent oder verrückt) etwas dabei – sogar ganz abgedrehte Designs wie die Variante von Electro-Harmonix, die ganz ohne Wippe auskommt, oder das Wah Probe von Zvex, das ähnlich wie ein Theremin mit einer Antenne und der Distanz des Fußes arbeitet.

Auto-Wah

Eine Sonderstellung haben auch Auto-Wahs, also Wah-Effekte ohne Steuerung über eine Wippe. Dabei handelt es sich um einen sogenannten „Envelope-Filter“, der über die Spannung kontrolliert wird – das heißt, der Effekt wird durch den Attack des Eingangsignals kontrolliert. Schlägt man hart in die Saiten, greift der Effekt kräftiger zu als bei dezenterem Anschlag. Dieser Effekt ist speziell im Funk enorm beliebt, kann aber natürlich auch in ganz anderen Stilen für tolle Ergebnisse sorgen. Das erste kommerziell erhältliche Autowah war das Mu-Tron III von Musitronics, und bis heute ist das Gerät heiß begehrt und äußerst gesucht. Electro-Harmonix stellte über die Jahre gleich mehrere Autowah-Varianten vor, darunter zum Beispiel den Doctor Q, den Zipper oder das Bass Balls. Wer gerne Funk von Künstlern wie Bootsy Collins, Parliament oder Stevie Wonder hört (auf „Higher Ground“ ist ein Mu-Tron III zu hören!), wird mit dem Sound des Effekts vertraut sein, der aber unter anderem auch auf U2s „Mysterious Ways“ zu hören ist, in diesem Fall übrigens erzeugt von einem Korg A3.

Wer noch kein Autowah getestet hat oder einfach mal ausprobieren möchte, was sich mit diesem Effekt in Stilen abseits von Funk machen lässt – gute Idee, finden wir. Und Auswahl gibt es aktuell genug, zum Beispiel das Electro-Harmonix Cock Fight, das Maxon AF-9, das Subdecay Prometheus DLX, das Keeley Neutrino oder auch das V17 Singing Autowah von Xvive. Qual der Wah-l!

 Autor: Marc Rolf

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