Test: Blackstar - JJN-20RH
Ein Combo-Getriebe für Mr. Blues-Power
Die britische Amp-Schmiede Blackstar dürfte jedem Gitarristen ein Begriff sein. Solide Amps britischer Couleur, die mit ihrem ISF-Regler einen wahren Coup gelandet haben. Die amerikanische Blues-Rock-Hoffnung Jared James Nichols ist einer der prominenten Blackstar-Fans und hat mit dem JJN-20RH 2019 letztes Jahr bereits ein Topteil auf den Leib geschneidert bekommen. Nun ist der Combo im komfortablen Format dran.
Auf den ersten Blick sieht der MKII-Comboeinfach wie die Combo-Version des 20-RH-Topteils aus. Ein beiger Vintage-Grill, dunkelgrüner Tolex – voilá. Das Kontroll-Panel unterscheidet sich ebenfalls nicht großartig. Beim näheren Hinhören und anschließendem Blick ins Datenblattoffenbart sich eine geänderte Power-Sektion. Hatte der Head noch zwei EL34-Röhren verbaut, wird der 20R von zwei EL84-Röhren befeuert. Es gibt zwei Kanäle, jeweils mit Lautstärke und einmal Gain-Regler im Overdrive-Kanal und Ton-Regler im Clean-Kanal. Außerdem besitzt jeder Kanal einen „Voice“-Switch plus ISF Regler, wie den Blues-Power-Switch (aktiviert den Overdrive-Kanal). Diese Optionen geben dem Gitarristen so viele simple, aber effektiv ins Klanggeschehen eingreifende Stellschrauben, dass kaum Wünsche offen bleiben sollten. Ach ja, eine dreibandige EQ Sektion für den Overdrive-Kanal findet sich auch noch auf dem Kontrollpanel. Der ISF-Regler ist diesem angehangen und gibt Kontrolle darüber, ob die Mitten weiter oben oder tieferfrequenter angesiedelt sind. Zu guter Letzt wird das Nachbarschaftsverhältnis mit einem Master-Volumen kontrolliert. Aber keine Sorge, auf Endstufen-Sättigung muss trotz Mehrfamilienhaus nicht verzichtet werden. Ein eingebauter Attenuator gibt die Möglichkeit zwischen den maximalen 20 Watt oder zwei Watt zu schalten. Als Sahnehäubchen findet sich nebst dem Master-Level ein stufenloser Reverb-Potentiometer, der als sinnige Effekt-Ergänzung einen tollen Job macht und den man auch nicht mehr komplett rausdreht.
Top ausgestattet
Die Rückseite offenbart einen zur Hälfte offenliegenden Speaker. Neben den obligatorischen Speaker-Ausgängen (drei an der Zahl), mittels denen weitere oder separate Speaker-Boxen angefahren werden können, findet sich auch ein Effekt-Loop, also ein Einschleifweg, um externe Pedale zwischen Pre- und Power-Amp-Sektion einzuschleifen. Die Loop-Sektion ist mit einem Level-Schalter ausgestattet, der das eingeschleifte Signal um vier, oder 10 Dezibel anhebt. Für Übungszwecke findet sich außerdem ein 3,5 Millimeter-Klinkenkabel-Eingang, mittels dem zum Beispiel MP3s über den Amp abgespielt werden können. Blackstar sind am Puls der Zeit und haben es sich nicht nehmen lassen, dem geneigten Home-Recorder ein paar Extras zu spendieren. So bietet das rückseitige Kontroll-Paneleinen dreipoligen D.I.-, sowie 6,3 Millimeter-Klinken-Ausgang. Das Signal ist – so kennt man das bei den Jungs – an den Ausgängen um eine Speaker-Emulation bereichert, sodass das dort abgegriffene Signal quasi „ready to go“ ist. Auch findet sich für die direkte Verbindung mit dem heimischen Computer ein USB-Audio-Ausgang, der das Signal ebenfalls um Speaker-Emulation und Stereo-Hall ergänzt ausgibt. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 07 / 2020