Test: Eich Amplification GT-3500 Combo 212
Kompromisslos gut
Deutsche Hersteller genossen in der Vergangenheit ja quasi durchgehend einen erstklassigen Ruf, Diesel hin oder her. In Sachen Gitarrenbau sind heimische Vertreter dieser Zunft ebenfalls reichlich vorhanden. Bei Amps sind es nicht ganz so viele, Thomas Eich hat sich in jedem Fall seine Sporen längst verdient. Seine Bass-Amps gehören zur Champions League. Der GT-3500 für Gitarristen macht da keine Ausnahme. Stichwort „Kompromisslos“ …
Thomas Eich setzt bei seinen Produkten auf höchste Qualität, der Preis spielt eine beigeordnete Rolle. Will nicht heißen, dass Thomas der Preis egal ist, das Zeug muss ja nichts desto trotz irgendjemand kaufen, aber der Preis ist nicht das Kriterium nach dem entschieden wird. Machen wir uns nichts vor, Ton und Klang sind und können für große Hersteller nicht die einzigen Kriterien sein, es muss sich in einem gewissen preislichen Rahmen bewegen. Thomas hat diese Einschränkungen nicht in diesem Maße und so fokussiert sich an diesem Combo alles auf die Qualität. Das fängt bereits beim äußeren Erscheinungsbild an, das von schneeweißem Tolex, schwarzen Rallye-Streifen und einem vollkommen überschaubaren Bedienfeldgeprägt ist. Frontseitig finden sich von links nachrechts die zwei Schalter für Power und Standby, gefolgt von fünf Reglern (Presence, Bass, Middle, Treble, Volume)und zwei Eingängen (Hi, Lo) – das war’s. Wo der Gain-Regler ist? Tja, das ist hier so eine Sache, denn kompromisslos bedeutet in diesem Fall, dass der GT-3500 auf ein Mastervolume verzichtet. Die heutzutage übliche Trennung in Vorstufe und Endstufe, um erstere gezielt zu übersteuern, die gibt’s hier nicht. Der Eich GT-3500 ist ein Non-Master-Volume-Amp. Das bedeutet nichts anderes, als dass mehr Volume mehr Gain bedeutet, oder andersherum betrachtet zerrt es hier erst, wenn der Amp beginnt einzubrechen– und dann ist das Teil schon ganz schön laut. Bei 35 Watt Endstufenleistung aus einem Quartett 6V6 ist das wenig verwunderlich oder kennt jemand in der geneigten Leserschaft einen Irren, der einen AC30 mit annähernd derselben Leistung als moderat in Sachen Lautstärke beschreiben würde? Eben.
Ist weniger mehr?
Jetzt ist Thomas Eich ja nicht von gestern und weiß, dass auch ein derart konzipierter Amp – bei aller
Raubein- und Charakter über-alles-Attitüde – ein paar wohldosierte Features gut gebrauchen kann. Demzufolge gibt es hier die rückseitig platzierte Möglichkeit, die Leistung auf die Hälfte zu reduzieren, weiterhin kann von Pentoden-auf Trioden-Betrieb sowie von Class A/B auf Class A geschaltet werden. All das dient der Reduzierung der effektiven Lautstärkerespektive dem früheren Einbrechen der Endstufe. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 07 / 2020