Laney L5T-112 – Power von der Insel (Guitar Dreams Test)
Der Laney L5T-112
trifft zeitgeistig voll ins Schwarze. Wenig Watt und europäische Fertigung, das passt momentan deutlich besser in die aktuelle Situation als überbordende Features und „Billig auf Teufel komm raus“.Der L5T hat überschaubare Features, aber klare Kompetenzen.
Zu den großen Namen britischer Amp-Sounds sind ohne Zweifel Marshall, Orange, Vox und Laney zu zählen. Ok, Hiwatt und Selmer noch. Und … Halt, an dieser Stelle unterbrechen wir die Liebhaberei und wenden uns Laneys neuem 5-Watt-Würfel zu. Der L5T-112 aus der Lionheart-Serie bietet, die Kürzel deuten es an, eine Leistung von fünf Watt aus einer EL84 und einem 1x12“-Speaker aus dem Hause Celestion. Dabei handelt es sich um einen Celestion G12H 70th Anniversary, der ganz hervorragend in diesen Combo passt, soviel vorab.
Der eine oder andere 100-Watt-Jünger mag angesichts der Leistung unken, die Physik sagt uns aber, dass eine Verdopplung der Lautstärke eine Verzehnfachung der Leistung benötigt. Sprich 50 Watt sind rein rechnerisch doppelt so laut wie 5 Watt. Klar, das ist jetzt erstmal nur grob übers Knie gebrochen und von Headroom oder Drop-Tunings reden wir hier auch noch nicht, es macht aber die Stoßrichtung deutlich – 5 Watt sind richtig laut!
Welcome blue
Verpackt hat man diese Leistung in ein schickes blau gewandetes Gehäuse mit den Massen 56,5 x 42,5 x 25,5 Zentimeter (B x H x T), das Gewicht ist mit knapp 22 Kilogramm durchaus erwachsen, aber klar im Rahmen. Ein Bluesbreaker-Combo mit zwei 12er-Speakern wiegt rund acht Kilogramm mehr. Der einzelne Griff an der Oberseite reicht für den Transport aus, eine Schutzhülle ist im Lieferumfang enthalten. Eine wirklich nutzerfreundliche Funktion ist der Tilt-Back-Ständer, ein klappbarer Stahlbügel auf der Unterseite des Combos.
Damit lässt sich der L5T-112 nach hinten geneigt aufstellen, was eine deutlich bessere Wahrnehmung des Sounds ermöglicht. Wenn der Combo nur in die Waden föhnt, ist das ja eher weniger hilfreich. Der am Ohr so fette und warme Sound ist vor dem Speaker meist deutlich härter und bissiger, der Winkel hilft bei der korrekten Soundeinstellung. Der Mischer, das Publikum und man selbst sollen ja bitte annähernd den gleichen Sound hören. Sieht auch besser aus als ’ne leere Bierkiste. Zugegeben, so einiges schaut besser aus als ’ne leere Bierkiste, ihr wisst, was ich meine …
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Text: Stephan Hildebrand
Foto: Bruno Wolf