Test: LTD Eclipse Custom NT
Das Achtzigerjahre-Muskelspiel
Kaum zu glauben, aber 2020 feiert die Marke ESP ihr 45-jährigesJubiläum. Schon im Jahre 1975 stellte diese damals noch kleine und beschauliche Gitarrenwerkstatt in Tokio in Japan hochwertige Ersatzteile für E-Gitarren her. 1987 dann präsentieren ESP zum ersten Mal ihr Eclipse-Modell. Anders als die heutigen Modelle, hatte man die „Ur-Eclipse“ mit einem TE-Korpus ausgestattet. Heute, 2020, zollen ESP gerade diesem Modell mit ihrer LTD Eclipse Custom NT Tribut.
Die LTD-Eclipse-’87-Custom-NT-Modellewerden in zwei verschiedenen Lackierungen angeboten –einmal in Türkis und einmal in Perlweiss. Zudem sind die LTDEclipse-’87-Modelle auch in einer Ausführung mit Locking-Tremolos aus dem Hause Floyd Rose erhältlich, hier in den Lackierungen Schwarz und Weiß. Die Verarbeitung in Korea wurde hervorragend ausgeführt– nicht die geringste Spur von Lack-Rückständen oder gar Patzern im Binding. Die Lackierung in Perlweiss überzeugt und glänzt im Achtziger-Stile. Unsere vorliegende Eclipse’87 Custom NT (steht für Non Tremolo) verfügt wie schon ihr Ur-Modell aus dem Jahre 1987 über eine durchgehende Hals-Konstruktion. Hierbei ist der Ahornhals in einer dreiteiligen Konstruktion gehalten, die Korpusflügel wurden seitlich angeleimt Auf dem Ahornhals wurde sauber ein Griffbrett aus Ebenholz verbaut. Die darauf eingelassenen Blockinlays zieren dieses in dezenter Größe. Die beiden Korpusflügel bestehen aus einemleichten Mahagoni-Holz. Als Brückenkonstruktion kommt eine Locking-Tune-O-Matic samt Stopbar aus dem Hause Tone Pros zur Anwendung. Außerdem verfügt sie über LTD-Locking-Tuner. An Pickups wurde ein Seymour DuncanSH-1N ’59 Humbucker in Halsposition und ein Seymour Duncan TB-4 JB in Stegposition verbaut. Durch die Coil-Split-Funktion, die im Tone-Poti verbaut wurde ,kann man zusätzlich den jeweils angewählten Pickup zum Singlecoil splitten. Der Dreiwegschalter wurde zwischen Volumen und Tone-Poti gesetzt.
Metal, Rock & Bock
„Raus aus dem Karton und nichts wie rein in den Amp!“, ist der erste Gedanke, nachdem man die Eclipse Custom NT aus der Pappe gefummelt hat… dreioffene Akkorde später verblüfft der Achtzigerjahre Ast jedoch schon im „Trockendock“ ohne Amp – zumal die Gitarre trotz Kartontransports beinahe einwandfrei in Stimmung ist. Offene Akkorde und Power-Chords bleiben lange stehen – so kann das weitergehen! Ob man dieses erste Merkmal der Soundentfaltung nun ursächlich der durchgehenden Hals-Konstruktion aufs Kontobuchen kann ist wie vieles im Leben fraglich. Tatsache ist aber, dass sehr viele Instrumente mit diesem Merkmal mit guten Sustaineigenschaften punkten. Wie dem auch sei, eine grinsende Minute später setzt sich die wohltuende Erkenntnis fort, dass sich unter Hinzunahme von etwas Dirty-Shirley-Gain aus dem Hause Friedman, auch Solo-Ausflüge auf der Custom NT als dankbar erweisen– frei nach dem Motto meines hoch geschätzten Kollegen Hildebrand, dass man mit einem Jeff Beck am Steg grundsätzlich bei ordentlich Gain nicht vielfalsch machen. Der SH-1 in Halsposition sorgt für das Quäntchen „Singen“ in der Solo-Note. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 06 / 2020