Test: EVH Wolfgang WG Standard
Tu, was du willst!
EVH Wolfgang WG Standard Quilt Maple Tahiti Finish
Eddies Van Halens letzte Heimat in Sachen Gear war EVH, seine eigene Company unter dem Dach von Fender. Hier konnte Eddie tun und lassen, was er wollte, die Kollegen setzten seine Ideen dann auch abseits des Custom-Shops um. Herausgekommen sind noch immer richtig coole Teile, auch für den kleineren Geldbeutel. Die Wolfgang Standard Quilt Maple ist der beste Beweis.
Zugegeben, nicht jeder kann mit der Musik Van Halens etwas anfangen und auch nicht jeder braucht High-Gain-Amps und Floyd-Rose-Vibratos. Gerade letzteres ist heutzutage nicht mehr so angesagt, wie in den wilden Achtzigern. Das Floyd mag im aktuellen Retro- und Vintage-Fieber ein wenig von seiner Platzhirsch-Attitüde verloren haben, will man aber wirklich am Hebel juckeln, dann ist das Floyd Rose noch immer eines der besten Systeme überhaupt. Wenn ich den Kollegen Marcel an dieser Stelle zitieren darf: Es gibt eh nur zwei Gitarren, die überhaupt ein Floyd brauchen, und das sind die N4von Nuno Bettencourt und alles, was Eddie van Halen gitarrentechnisch baut“. Nun ist eine starke Behauptung nur selten besser als ein schwaches Argument, aber im Grunde hat der Kollege Recht. Eddie hat den Ausbau der Gitarre zu einem Präzisionswerkzeug Zeit seines Lebens unerbittlich vorangetrieben. Immer auf ihn zugeschnitten zwar, aber damit auch jedes Mal einen neuen Trend setzend– und immer wegweisend. Klar, Humbucker in der Strat und so, das war eine wilde Sache Ende der Siebziger, aber eben auch der5150 und alles was danach kam, war 100 Prozent Eddie und dennoch vielseitig und flexibel einsetzbar.
Auf einen Blick
Nun also die Wolfgang Standard WG Quilt Maple mit schicker Ahorndecke und in „Tahiti-Night“-Finish. Dabei handelt es sich um ein schickes Blau-Grün mit Natural-Binding, also einem nur klarlackierten Rand der Ahorndecke, der somit optisch ein Binding simuliert. Das schaut gut aus, und passt hervorragend zum Baked-Maple-Hals, einer Maple-Cab-Variante übrigens. Die Kanäle für den Trussrod und die Graphit-Verstärkungen wurden von oben eingefräst und mit einem Griffbrett, ebenfalls aus Baked Maple, verschlossen. Mit dem Truss-Rod-Adjustment Wheel am Halsende lässt sich eine eventuell anstehenden Korrektur des Halsstabs schnell und effektiv vornehmen. Beim Torrefizierungsverfahren dunkelt das Ahorn von Hals und Griffbrett nach, es wirkt beinahe wie karamelisiert und liegt mit seinem schlanken Profil erstklassig in der Hand. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 12 / 2020