Test: Ovation Europe Special Folklore 6- & 12-String
Doppelt hält besser
Ovation Europe Special Folklore 6- & 12-String
Ovation muss man nicht erklären, die Gitarren haben sich den erstklassigen Ruf vor allem dadurch erworben, dass Ovation als erste einen Preamp und Tonabnehmer für eine akustische Gitarre entwickelt und eingebaut haben. Melissa Etheridge, Yngwie Malmsteen oder Al Di Meola schwören auf die Instrumente mit dem Korpus aus Lyrachord. Einen solchen im Format Deep Contour Cutaway GS und in der Sonderfarbe Ovation Brown besitzen auch unsere Testkandidatinnen. Dazu kommen eine massive und torrefizierte Sitkafichtendecke, die Torsten Preuss mitentwickelt hat, in Teardrop-Sunburst mit toller Maserung, Scalloped-X-Bracing unterhalb und einem mehrlagigen Binding rund um die Decke. Beide Instrumente haben das Schallloch in der Mitte, nicht das bekannte Multihole-Design anderer Ovations.
Road-Ready
Der Hals ist fünfteilig aufgebaut und besteht aus Ahorn und Mahagoni. Dank dieser Konstruktion ist der Hals verwindungsresistent und dürfte wenig Service benötigen. Das passt hervorragend in den Road-Ready-Ansatz dieser Gitarren: ankommen, auspacken, einstöpseln, los! Zum tollen Rundumgefühl tragen auch der 10“-Griffbrett-Radius und die Sattelbreiten von 45 Millimetern (6-String) respektive 48 Millimetern(12-String) bei. Das Griffbrett aus Ebenholz mit schick geschwungenem Übergang zum Schallloch wird von einem Binding umrahmt, die Kopfplatte ist eine Fensterkopf-Variante. Das schaut stimmig aus, wenn gleich dieses Feature recht ungewohnt bei einer derart modern konzipierten Gitarre scheint. War beiden ursprünglichen Instrumenten aber schon so – mir gefällt’s. Im Griffbrett finden sich 18 Bundstäbchen, die allesamt sauber verrundet und poliert wurden, die Bundfüße hat man ausgeklinkt, die Bundschlitze verschwinden hinter dem Binding. Dieses beherbergt auch die üblichen Side-Dots in schwarz, die die einzige Lagenmarkierung darstellen, auf Inlays im Griffbrett hat man verzichtet. Angesichts der üblichen Haltung eines Gitarristen ist das ausreichend, auf dunklen Bühnen sind Griffbrett-Inlays dennoch immer hilfreich. Hier muss es ohne gehen, die dezente Erscheinung des ganzen Instruments macht’s durchaus erträglich. Der Sattel als eines der zentralen Elemente der Schwingungsentfaltung einer Gitarre, insbesondere einer Akustikgitarre, besteht aus Knochen, die Stegeinlage (und somit auch Saitenauflage des Tonabnehmers aus Kunststoff). [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 11 / 2020