Test: Rivalta Combinata VII
Auf dem Surfbrettdurch die Wüste
Rivolta Combinata VII
Unter dem Namen Rivolta Guitars designt Dennis Fano, dessen Handwerkskunst er schon bei Novo Guitars unter Beweis stellt, preisgünstigere und in Südkorea mit hochwertigen Materialien gefertige Alternativen zu den hochpreisigen Novo-Modellen. Wir haben uns die stylische Combinata VII genauer angeschaut.
Eines vorneweg: Dass eine Gitarre in Fernost gefertigt wurde, stellt in der heutigen Zeit bei weitem keinen Abspruch an die Qualität des Instruments mehr dar. Eher noch freut man sich als semi-wohlhabender Gitarrist über günstige Varianten teurer Custom-Modelle ,wie sie Dennis Fano im kleinen Novo-Guitars-Team in Nashville, Tennessee fertigt. In der Vergangenheit baute Fano noch unter eigenem Namen seine Fano Guitars, jetzt gibt es mit Rivolta eben auch ein neues Outfit für den schmaleren Geldbeutel. Die vorliegende Combinata VII ist vom Design heran das Rickenbacker-Modell Combo 800 angelehnt, womit schon mal der Name erklärt wäre. Starkes Offset und ein tiefer Cutaway geben hier den Ton an. Die „VII“ im Namen hat übrigens nichts mit dem römischen Zahlensystem zutun – so viele Inkarnationen des Modells gab es nämlich noch gar nicht – sondern setzt sich aus dem „V“, was das Vorhandensein eines Bindings beschreibt, und der „II“ für die Angabe der Pickupanzahl zusammen. Die Combinata gibt es nämlich auch unter anderem mit Tremolosystem – XVII heißt sie dann.
Fifties-Flavour
Angeliefert im hochwertigen und stylischen grauen Gigbag, macht sie nach dem Auspacken allein optisch sofort eine super Figur. Headstock und Korpus komplett in schlichtem Schwarz gehalten und mit einem tropfenförmigen, creme-goldfarbenen Schlagbrett ausgestattet, schreit diese Gitarre geradezu nach dem Chic der „Swinging Fifties“. Die über die gesamte Breite des Griffbretts reichenden Block-Inlays aus Perloid mögen Geschmackssache sein. Ich persönlich finde das höchst geschmackvoll.
Die schnittige Figur
Der gechamberte Korpus aus Mahagoni hängt angenehm leicht an der Schulter. Auf den einfarbigen Modellen wie der vorliegenden schwarzen Combinata VII kommt auch eine Decke aus Mahagoni zum Einsatz, im Falle der Varianten mit Burst- oder naturbelassenem Finish setzt man auf Ahorn-Decken. In jedem Fall macht die im „German-Carve“-Stil geschwungene und zu den Rändern hin abflachende Decke auf allen Modellen eine superschnittige Figur. Auch in jedem Fall besteht der verschraubte Hals aus Ahorn, auf den ein Ebenholz-Griffbrett mit24 Medium-Jumbo-Bünden aufgeleimt wurde. Mit dem tiefen Cutaway sind alle dieser zwei Dutzend Bünde bequem erreichbar, was dann doch eher nach Moderne als nach Fünfziger Jahre klingt. Das als „Rivolta C+“ beschriebene Halsprofil liegt gut in den größeren Händen des Testers. Wer hier besonders flache Hälse gewohnt ist, wird vielleicht ein, zwei Proben Umgewöhnungszeit brauchen, von einem „Prügel“ ist die Combinata VII allerdings weit entfernt– flott und unbeschwerlich lässt es sich über den Halsflitzen. Die Mensur ist mit 63,5 Zentimetern irgendwo zwischen den beiden großen amerikanischen Klassikern angesiedelt – ein guter Kompromiss für kürzere wie längere Finger. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 08 / 2020