Test: Takamine GX11 & GX18
Liebling, ich hab’ die Gitarre geschrumpft
Takamine GX11ME-NS & GX18CE-NS
Nicht erst seit Ed Sheeran gehören Mini-Gitarren zum Portfoliovieler namhafter Gitarrenhersteller. Auch Takamine bietet mit seiner Travel-Serie zwei solcher Minis an.
Bei den beiden Takamines handelt es sich um Gitarren in 3/4-Größe.Vorbild ist ein Jumbo-Body, den Takamine zunächst in verkleinerter Form in diversen Modellen als verkleinerten NEX Body anbietet und der dann ein zweites Malgeschrumpft wurde. Das Ergebnis sind die Taka-Mini-Modelle GX11ME-NS und GX18CENS, beide zurzeit einzige Mitglieder von Takamines Travel-Serie. Mit einer Zargentiefe von etwa 10cm, einer Korpuslänge von46 cm und einer Mensur von 57 cm sind die beiden Gitarren in der Tat enorm kompakt und handlich. Da sie ins Handgepäckfach der meisten Flieger passen, eignen sie sich ideal als Reisegitarre – natürlich profitieren auch Kinder und Jugendliche von den kompakten Abmessungen und der kurzen Mensur von 22,44 Zoll respektive 57 cm. Man kann die beiden auch schnell mal mit ans Lagerfeuer nehmen, entspannt auf dem Sofa vor sich hin improvisieren, im Heimstudio Demos einspielen und – siehe Ed Sheeran– mit ihnen die Bühnen der Welt besteigen. Geht problemlos, da beide Taka-Minis mit einem Pickup-System ausgestattet sind.
Massiv vs. laminiert
Die beiden Kleinen unterscheiden sich im Deckenholz sowie in der Tatsache, dass die GX-18 im Gegensatz zum GX-11-Schwesterchen mit einem Cutaway ausgestattet ist. Darüber hinaus sind sie identisch aufgebaut. Decke, Boden und Zargen der GX11MENSbestehen aus gesperrtem Mahagoni, während die GC18CE-NS eine massive Fichtendecke besitzt. Für Boden und Zargen verwendet man auch bei ihr Mahagoni-Sperrholz. Ein schwarzes Kunststoffbinding mit schwarz-weißem Purfling umgibt Decke und Boden, das Schallloch zieren schwarz-weiße Kunststoffringe. Der dreiteilige Mahagoni-Hals beider Modelle trägt ein Griffbrett aus indischem Lorbeer mit kleinen Dots als Bundmarkierungen. Er ist am Sattel 42mm breit und damit geringfügig schmaler als viele Takamine-Standardmodelle mit einer Sattelbreite von 42,5 mm. Dank einem handlich flachen Halsprofil und einer gut eingestellten Saitenlage sind beide Testkandidaten bequem bespielbar, allerdings bleibt hier noch etwas Luft für ein Fine-Tuning. Die im Vergleich zu Standardmodellen deutlich kürzere Mensur bedingt natürlich auch einen geringeren Bundabstand .Zusammen mit dem schmalen Hals bedeutet dies zum einen kürzere Wege für die Finger der Greifhand, sodass komplexe Akkorde leichter gegriffen werden können. Andererseits ist für größere Hände wenig Platz. Die Phase, in der sich die Greifhand an die neuen Dimensionen gewöhnen muss, fällt jedoch sehr kurz aus. Man lernt schnell die Vorteile der kurzen Abstände zu schätzen und sogar zu lieben. Der schmale Hals eignet sich vornehmlich für Strumming und Flatpicking, beim Fingerpicking wird’s dann schon etwas eng. Die in China gefertigten Gitarrensind tadellos verarbeitet– da gibt's nix zu meckern. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 08 / 2020