Test: Walrus Audio Julianna
Eine Feder im Wind
Walrus Audio Julianna
Das Walrus Audio Julianna ist ein Chorus-Pedal wie es im Buche steht. Himmlisch-sphärische Sounds und ein im Vergleich zum Julia deutlicherweiterter Funktionsumfang lassen eure Gitarre schweben wie eine Feder im Wind ...
Das Julianna ist so etwas wie die Deluxe-Version des Julia-Chorus aus dem Hause Walrus Audio. Übernommen hat man nicht nur das klassische Pedalformat sowie die Farbgebung mit leicht geupdateten Artwork, das mal wieder erstklassig aussieht. Auch die Verarbeitung ist gewohnt hochwertig, sämtliche Potis und Schalter machen einen äußerst stabilen Eindruck, die weiße Beschriftung ist trotz lebhaftem Hintergrundgut lesbar, und die Kabel sitzen fest und ohne zu wackeln in ihren Buchsen.
Was ist neu?
Ebenfalls geblieben sind die vier Hauptregler zur Klanggestaltung Rate, Depth, Lag und D-C-V sowie der On/Off-Switch inklusive True-Bypass. So weit, so gut, aber was ist neu? Als erstes fällt der zusätzliche Tap-Taster auf, der euch via rhythmischen Fußtritts die Geschwindigkeit der Modulation einstellen lässt .Außerdem finden sich an den Pedalseiten zusätzlich zu den gängigen Mono-Ein- und Ausgängen nun auch ebensolche Stereo-Varianten. Wer also zwei Amps parat hat, kann sich ein besonders lebendiges Chorus-Klangfeld zusammenbasteln. Hier spieltauch der D-C-V-Poti seine vollen Stärken aus. Währender im Mono-Betrieb das Signal von komplett trocken, also ohne Effektzugabe (Poti ganz links), bis zu komplett „nass“ (volle Effektbreitseite) reguliert, sieht das Verhältnis in Stereo anders aus. Hier wird, ganz auf links gedreht, einer eurer Amps mit dem reinen Trocken-Signal bespielt, während der andere bereits das modulierte Signal abbekommt. Dreht ihr dann langsam nach rechts, mischt ihr dem trockenen Amp nach und nach mehr Effekt bei, wodurch sich echt coole Klangeindrücke in Stereo eröffnen. Auch der Rate-Regler hat eine versteckte Funktion, die über seine schlichte Zuständigkeit der Geschwindigkeits-Einstellung des Chorus-Effekts hinausgeht. Haltet ihr den Bypass-Schalter gedrückt und dreht nun am Rate-Regler, passt ihr eine sekundäre Geschwindigkeit an, die sich später durch das Haltendes Tap-Tasters währenddes Spielens abrufen lässt. Dabei zieht das Julianna in dem Moment die Geschwindigkeit des Effekts ordentlich an (sofern ihr die zweite Geschwindigkeit schneller eingestellt habt als die Standard-Geschwindigkeit)oder bremst entsprechend ab, was einen spannenden Soundeffekt zur Folge hat. Damit lassen sich ganz abseits der praktischen Option, quasi zwei Einstellungen gleichzeitig zur Verfügung zu haben, einige abgefahrene Sounds in euer Spiel einstreuen. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 11 / 2020