Test: 3 Modelle von Lovepedal
Cremiges Zerr-Trio
Lovepedal Tchula, Eternity D-Mod & Kanji Eternity
Lovepedal hat für Freunde von Sondereditionen drei interessante Pedale am Start: eine weiße Custom-Shop-Version des Tchula, die D-Mod-Variante des legendären Eternity und das ebenfalls im Custom-Shop verdrahtete Kanji Eternity. Auf geht‘s in den Zerrerhimmel!
Die Basisfakten unserer Testboliden sind: Tadellos in cremeweißlackierte Druckgussgehäuse, leichtgängige, exakt justierbare Potentiometer, hochwertige Fußschalter, mittels Plastikkappe geschützte LEDs und die Wahlmöglichkeit zwischen Batterie- und 9-Volt-Netzteil-Betrieb. Äußerlich sind die Stompboxen erstklassig gefertigt. Bei Verkaufspreisen von 165 Euro (Eternity D-Mod) bis 215 Euro (Kanji Eternity)und dem Qualitätssiegel „Handgefertigt in den USA“ kann man diesen Standard von der in White Lake, Michigan ansässigen Edelschmiede allerdings auch erwarten. Unter den Hauben gibt es bei Tchula und Eternity D-Mod leider nur die(sauberen) Rückseiten der Platinen und die Batterien zu entdecken. Im Inneren des Kanji Eternity lässt sich hingegen ein Blick auf die Bauteile
erhaschen, die mit schwarzen und gelben Kunstharzmänteln beziehungsweise abgeschliffenen Oberflächen unkenntlich gemacht wurden. Eine pfiffige und zugegeben etwas ulkige Idee sind die „Rutschstops“ der Batterien. Für den Transport wurden nämlich nichts anderes als handelsübliche Abschminkpads um die 9-Volt-Blöcke gelegt.
Tchula
Die cremeweiße Variante des Tchula wird im Lovepedal-Custom-Shop höchstpersönlich vom Firmenpräsidenten Sean Michael verlötet, verdrahtet und verschraubt. Ursprünglich konzipierte Michael das Doppelpedal nicht für den regulären Verkauf sondern als Einzelstück für den in Nashville, Tennessee ansässigen Gitarristen und Songwriter Josh Smith, dem der Sinn nach zwei in Reihe geschalteten Lovepedal Church
of Tone 50 in einem Gehäuse stand. Smith gelangte durch sein Tutorials und Produktdemos auf diversen Youtube-Kanälen zu einiger Bekanntheit und der Kult um die später auf Tchula getaufte Stompbox nahm ihren Lauf. Der Tchula ist der wahrscheinlich am einfachsten zu bedienende (Doppel-)Booster in seiner Effektkategorie .Zwei Fußtaster und nur ein Poti – das schafft nicht mal ein Duo aus zwei Church Of Tone-50ern (mit jeweils einem Drehregler) auf dem Board. Etwas unverständlich ist die Platzierung des 9-Volt-Anschlusses auf der Kopfseite unmittelbar neben der linken Klinkenbuchse. Das Patchkabel, das zum nächsten Pedal führt, liegt notgedrungen auf dem Stromkabellauf. Für die nächste Tchula-Generationkönnte der Stromanschlussschlicht um die Ecke auf die linke Flanke wandern.
Tonmäßig gibt’s nichts zu meckern. Drückt man den linken „Master Bypass“-Fußtaster geht im Clean-Kanal postwendend eine traumhaft vorjustierte CoT50-Sonne auf. Diese Seite des Tchula besitzt Dauerbetrieb-Charakter. Die moderate Zerre im Signal kann per Volumenregler an der Gitarre fein eingestellt oder sogar komplett herausgefiltert werden. Die mit Bias/Gain-Poti ausgestattete rechte Hälfte des Pedals ist nur gemeinsam mit der Linken und nicht autark nutzbar. Mittels des durchsichtigen Potentiometerknopfs lässt sich eine zusätzliche Portion an geschmackvoller Übersteuerung von fast nicht wahrnehmbar bis unaufdringlich-prominent zumischen. Das Tchula leistet im Overdrive-Kanal ebenfalls hervorragende Dienste und füttert den Sound untenherum geschmackvoll an. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 02 / 2020