Test: Engl Powerball EP645
Powerball in klein
Mit dem Powerball EP645 veröffentlichen Engl eine handliche Pedalversion ihres Dauerbrennerverstärkers Powerball II. Aber wird das Ding dem großen Bruder gerecht? Immerhin ist der Powerball ein vierkanaliger 100-Watt-Bolide …
Die bayerische Ampschmiede Engl mit Firmensitz im beschaulichen Tittmoning mischt die Musikindustrie bereits seit 1983 auf, als sie erstmals einen vollprogrammierbaren Digital-Amp veröffentlichten und sich quasi über Nacht einen Ruf als innovative Firma aus Technik-Deutschland machte. Es folgten handerlesene Vor- und Endstufenprodukte und natürlich auch Amps mit modernen Abstimmungen und hohen Gainreserven, für die Engl bis heute bekannt sind und gerade im Sektorder schwermetallischen Musik geschätzt werden. Berühmte Endorser wie Deep Purples Steve Morse oder Enfant Terrible Ritchie Blackmore, die jeweils ihre eigenen Signature-Modelle spendiert bekommen haben und bis heute fleißig auf den Bühnen dieser Weltspielen, sprechen hier eine deutliche Sprache. Neben Klassikern wie dem Savage120 und dem Engl 101brachte der 2003 veröffentlichte 100-Watt-Vierkanalerl Engl Powerball nicht nur die Gemüter der harten Fraktion in Wallung. Der2010 auf den Markt lancierte Nachfolger mit dem mehr oder weniger kreativen Namen Powerball II setzte weitere Akzente und bietet der amerikanischen Konkurrenz namens Mesa/Boogie, Bogner oder auch den oberfränkischen Kollegen aus Bad Steben und Konsorten bis heute Paroli.
Einordnung
Obwohl Engl nicht gerade für Gitarreneffekte bekannt sind, bieten sie auf ihrer Homepage von Fuzz über Delay bis Distortion sechsverschiedene Effektmodelle an, die man sich auf sein Effektboard schnallen kann. Wer nun nicht die nötigen Finanzen hat, sich einen ausgewachsenen100-Watt-Engl-Amp in den Proberaum zu stellen oder nicht auf sein aktuelles Verstärkermodell verzichten, aber trotzdem den Engl-Sound erfahren und an seine Mitmenschen weitergeben für den bietet Engl jetzt das Powerball-EP645-Distortionpedal. Das EP645 basiert laut Hersteller auf dem Lead-2-Kanaldes Engl Powerball II und verspricht somit einen definierten High-Gain-Zerrsound, der sich nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen einstellenlässt.
Unzerstörbar
Zunächst fällt das schlichte, aber passende Design desEP645 ins Auge, dass in einem bombenfesten grauschimmerndes Metallgehäuse steckt und problemlos einen nuklearen Winterüberstehen dürfte. Laut Hersteller wurde es bewusst so robust konzipiert, um elektronische Einstreuungen zu verhindern, dazu aber später mehr. Als vollanaloges Pedal konzipiert, verfügt es über einen True-Bypass-Schalter, der den Signalverlust verhindert und auch im Fall, dass kein Strom durch das Pedal fließen sollte, das Signal problemlos in der Kette weitergibt. Neben dem obligatorischen Input-Anschluss an der rechten und dem Output-Anschluss an der linken Seite überraschen zweistirnseitige 9V-Anschlüsse.Während ein Anschluss die Stromversorgung desEP645 ermöglicht, kann der zweite Anschluss ein weiteres Pedal versorgen und integriert das Powerball-Pedal sozusagen als Basiseffekt, der keinen Platz auf dem Effektboard wegnimmt. Apropos Strom, wie der Anleitung zu entnehmen ist, haben Engl aus ökologischen Gründen bewusst auf den Batteriebetrieb verzichtet. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 03 / 2020