Fame DC Slim6 (guitar Test)
Ein kompakter Block statt Steckerleisten, Kabel-Wirr-Warr und Brummschleifen – so geht Strom. Fame bieten diverse Lösungen in diesem Bereich an. Hier werfen wir einen Blick auf die reduzierteste Variante. Und die füllt eine Lücke, von der mancher gar nicht wusste, dass sie existiert.
Was hat er denn?
Galvanisch getrennte Ausgänge? Auf zwölf Volt umschaltbar? Wieviel Milli-Ampere? Das Standard-Repertoire an Fragen, die beim Kauf eines Strom-Verteilers gestellt werden. Ohne viel Schnickschnack positioniert sich das Slim6 für den Preis von knapp 25 Euronen. Einleitende Fragen sind schnell zufriedenstellend beantwortet. Sechs Anschlüsse bieten zweimal je 100 mA, zweimal je 300 mA und zweimal je 500 mA Saft. Alle sechs Ausgänge sind galvanisch voneinander getrennt.
Drauflatschen?
Der kleine Kasten, der in der Abmessung etwa anderthalb Feuerzeugen entspricht, hat ein metallenes Gehäuse kredenzt bekommen. Da kann man schon mal versehentlich drauf latschen. Die Kabelanschlüsse sind aus Plastik, farblich nach mA-Ausgang getrennt und machen einen nicht ganz so wertigen Eindruck, wie der Rest der Party. Sie sitzen zudem ein wenig schief im Gehäuse. Der Funktionalität ist das nicht abträglich. Im Lieferumfang sind das 18-Volt-Netzteil und sechs Kabel zur Verbindung der Pedale mit dem Verteiler enthalten.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Kabel alle fest in den Steckplätzen sitzen, was in der Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Die niedrigere Erwartungshaltung begründet sich übrigens durch den niedrigen Preis des Geräts, und bezieht sich keinesfalls auf den Hersteller. Fame beweisen wieder einmal, dass sie verstanden haben, dass sexy an zweiter Stelle stehen kann und sollte, zuvorderst muss die technische Qualität passen.
An erster Stelle
Kein Eigenrauschen, keine Brummschleifen, eine LED-Leuchte als Indikator, dass Saft auf dem Kästchen ist – läuft! Das mitgelieferte Klettband ermöglicht eine einfache Fixierung auf egal welcher Oberfläche. Simpel, praktisch und so klein, dass eine leere Zigarettenschachtel zur Aufbewahrung reicht. Was will man mehr? Klar, den fehlenden An-/Ausschalter vermisst man, das ist aber keinDrama. Dennoch, wir sind nicht hier, um Blumen zu verteilen.
Das bleibt hängen
Wenn man in der Situation ist, häufiger mal Pedale umstecken zu müssen, sei es zum Vergleich, Produkttest, oder was auch immer, ist es jedes Mal eine innere Qual, das heimische Pedalboard, auf dem alle Kabel fein säuberlich fixiert sind, auseinander zu rupfen. Damit ist nun (zumindest für mich) Schluss!
Saft für sechs Pedale, drei mA-Optionen und super klein. Kritik gibt es für den fehlenden An-/Ausschalter. Dass kein Zwölf- oder gar 18-Volt-Ausgang vorhanden ist, ist angesichts des Preises völlig verständlich. Das Ding wird definitiv für den Privatgebrauch zu Hause bestellt. Im Praxistest überzeugt der Slim6 jederzeit und macht keine Probleme. Fast schon frech, mit welcher Nonchalance Fame hier für einen Klecker-Betrag kleine Lücken füllen. Ist gekauft!
Phil Zeppenfeld