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Fame Hot 15 & Hot 50 (guitar Test)

Röhrenamps sind für viele Gitarristen nach wie vor das Nonplusultra. Auf derSuche nach dem richtigen Tone bremst der Geldbeutel die Euphorie jedoch allzu oft. Deshalb dürften die beiden Modelle von Fame vor allem für jene interessant sein, die sich einen guten Sound für wenig Geld wünschen.

Fame Hotrods 1

Trotz immer stärker werdender digitaler Konkurrenz, ist der Röhrenverstärker nicht totzukriegen. Dies hat er wohl einerseits der Tatsache zu verdanken, dass viele Gitarristen absolute Puristen sind und andererseits, dass für einen richtig guten Modeling-Amp ein tiefer Griff in die Tasche notwendig ist. Da kann man ja auch gleich einen Röhrenamp kaufen, oder?

Zum Glück gibt es diese mittlerweile auch in jeder erdenklichen Preisklasse. Bedroom-Amps mit 5 Watt für schmales Geld stehen genauso im Regal des Händlers eures Vertrauens wie 100-Watt-Stacks für entsprechend mehr Bares. So endet der Traum vom Röhrensound nicht abrupt, denn Hersteller wie Fame, Eigenmarke des Music Store in Köln, lassen ihre Amps in China produzieren. Dadurch ergibt sich ein günstigerer Preis als bei Modellen, die etwa in den USA produziert werden. Zwei davon sind der Fame Hot 15 und der Fame Hot 50 – beide als Top-Teil erhältlich.

Beide Amps liegen jeweils unter 500 Euro und sind daher in der unteren Preisklasse anzusiedeln. Das Vorbild dürfte bei der Optik klar sein: Ein traditioneller Amp-Hersteller aus England gelang mit ähnlich anmutenden Top-Teilen zu Weltruhm. Warum aber eigentlich zum Top-Teil greifen, wenn der Combo mit seinem angeschlossenen Speaker doch die All-In-One-Lösung ist?

Fame Hotrods 3

Die Frage kann leicht beantwortet werden: Ein Combo ist durch sein festes Gehäuse „begrenzt“. Eine Kombination aus Top und Box ist quasi unendlich individualisierbar. Die Fame-Tops haben verschiedene Anschlüsse für Boxen parat, sodass von acht bis 16 Ohm, von 1x12“ bis 4x12“ alles drin ist. Und das verschafft dem Amp letztlich Headroom und Druck. Getestet wurden beide Top-Teile mit einer 2x12“-Box.

Die Namen der zweikanaligen Amps mögen sich nur durch eine Zahl unterscheiden, im Innenleben und auch von außen machen sich die Unterschiede jedoch noch deutlicher bemerkbar. Denn der Fame Hot 15 bietet eine Leistung von 15 Watt (im Gegensatz zu den 50 Watt des zweiten Modells) und ist entsprechend anders bestückt. In der Vorstufe finden sich drei 12AX7-Röhren und in der Endstufe zwei EL84. Wer sich ein bisschen auskennt, vermutet zurecht, dass der Sound britisch angehaucht sein dürfte. Das 50-Watt-Modell ist quasi der große Bruder: Während die Vorstufe mit der gleichen Bestückung daherkommt, warten in der Endstufe zwei 6L6-Röhren für mehr Headroom und Druck.

Gleich und gleich ...

In der Bedienung ist der 15-Watt-Amp einfach gestaltet: Der Clean-Channel verfügt lediglich über einen Volume-Regler, der Drei-Band-EQ färbt beide Kanäle. Im „heißen“ Kanal lockt schließlich noch das Gain-Poti, der Reverb kann wiederum für beide Channels genutzt werden.

Im Gegensatz dazu wirkt die 50-Watt-Variante fast kompliziert, sie ist es aber nicht. Hier wird das Bedienpanel um einen weiteren EQ – also für jeden Kanal einen – und einen Master-Regler ergänzt. Beide Amps verfügen über einen Standby-Schalter, um die Röhren zu schonen, wenn das Pausenbier ruft. Die Kanäle sind per Hand oder optional Fuß schaltbar. Auf der Rückseite befindet sich auch ein Einschleifweg für Effekte, nebst den Boxen-Anschlüssen sowie beim 50-Watt-Top ein Line-Out für den direkten Weg ins Pult.

Die Röhren glühen

Die Amps wirken insgesamt gut verarbeitet. Die Rückseite gewährt einen Blick ins Innere, wo die Röhren bereits glühen. Dann mal los! Bereits bei den ersten Tönen macht sich der Hot 15 breit: Der Bass ist sehr ausgeprägt und wird von moderaten Mitten ergänzt. Die Höhen sind je nach Einstellung ganz schön kräftig, dennoch ist mit dem Amp ein ordentlicher Clean-Sound hinzubekommen. Gibt man Gas erinnert das in vielen Einstellungen schon fast an den typischen Brown Sound eines Eddie Van Halen. Der Amp geht früh in die Sättigung und lädt zu AC/DC-Riffs ein. Der Amp ist dabei recht dynamisch, was unterschiedlich starke Anschläge mit dem Plektrum angeht – und braten kann er.

Sicherlich sind bei 15 Watt und der Grundkonstruktion keine Metal-Eskapaden zu erwarten, einen amtlichen Hardrock-Sound, der tragfähig und knochentrocken die Riffs serviert, die liefert der Amp aber allemal. Der Amp ist nicht der dynamischste in diesem Bereich, klingt dafür aber richtig fett. Er schiebt jeden Song ordentlich voran und überträgt auch die Noten beim Solospiel sauber. Wer mit dem EQ spielt, lockt aus dem kleinen Top-Teil Blues-, Rock- und Hard-Rock-Sounds.

Fame Hotrods 2

Der große Bruder ist vor allem eins: sehr laut. Dieser Amp lässt sich am besten im schalldichten Proberaum spielen, denn bei geringen Lautstärken kommt der fette Bass kaum zum Tragen. Dieser „trägt“ den Sound tatsächlich. Ähnlich wie bei der leistungsschwächeren Variante baut das Modell einen gehörigen Druck auf, wenn auch die Leistung mehr Headroom erlaubt. Der Sound ist insgesamt breiter oder, um es auf deutsch zu sagen: Diese Kiste hat richtig Wumms! Der Clean-Sound ist knackig, der Gain-Channel aber das, wonach wir wirklich suchen. Dank der Leistungsreserven sind hier auch deftige Metalsounds möglich, wobei man jederzeit im Hinterkopf behalten sollte: Diese Amps haben den klassischen Briten imHinterkof. Eine gewisse Mittenbetonung umhüllt also jeden Ton. Der Sound lädt zum Bau satter Akkordwände geradezu ein.

Ein echter Vorteil ist die separate Klangregelung, die beiden Kanälen zur Verfügung steht. Insbesondere wer auf einen wirklich klaren Cleansound Wert legt, kann hier differenzierter einstellen, welcher Anteil den Sound prägen soll. Außerdem lassen sich Lautstärke und Klangfarbe besser anpassen als beim kleineren Amp. Obendrein ist es mit zwei getrennten Equalizern natürlich möglich, zwei vollkommen verschiedene Sounds zu kreieren – warme Clean- und kreischende Gain-Sounds oder eben andersherum.

Abteilung „Böse“

Der Effektweg erlaubt die Einbindung von Modulationseffekten wie Delay & Co. und überträgt deren Sound sehr sauber. Generell reagieren beide Amps erwartungsgemäß gut auf vorgeschaltete Effekte. Gerade Booster, Overdrive, Distortion oder auch die Kollegen aus der Fuzz-Abteilung finden hier zwei freundliche Mitstreiter. Dann geht auch Metal bis zur Abteilung „Böse“.

Das bleibt hängen

Mit beiden Modellen haben Fame zwei günstige Alternativen zu britischen Vorbildern geschaffen, die vielleicht nicht mit deren überragender Dynamik punkten, dafür aber mit einem satten Sound. Das 15-Watt-Topteil ist etwas zahmer als die 50-Watt-Variante, die durch die Leistungsreserven einfach mehr Auswahl an Sounds bietet. Dennoch ist es mit beiden möglich, coole Riffs zu zocken und klassisch angehauchte Gitarrensounds zu kreieren. Druck haben beide, die Klangregelung für beide Kanäle mag für den einen oder anderen den klaren Ausschlag geben. Fame beweist mit beiden Modellen, dass der Griff ins Portemonnaie nicht immer schmerzhaft sein muss.    

Jens Prüwer

Den kompletten Test könnt ihr auch in guitar 03/20 nachlesen - direkt bei uns im Online-Shop nach Hause bestellen!

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