Facbook guitar Magazin guitar auf Instagram guitar Magazin auf Youtube

Werbung
  • Startseite
  • Tests
  • Hagstrom Swede & Super Swede 2023: Die neuen Schweden im Test

Hagstrom Swede & Super Swede 2023: Die neuen Schweden im Test

Die Hagstrom Swede & Super Swede haben ein Update spendiert bekommen. Pickups, Hölzer, Bünde – hier ist eine Menge passiert.

Zwei schmucke Koffer sind in der Redaktion eingetrudelt, darin die aktualisierten Varianten der Hagstrom Swede und der Super Swede. Beide sind die Singlecut-Varianten des schwedischen Herstellers, orientieren sich also optisch an Gibsons Les Paul, sind dabei aber so weit weg, dass man hier locker von einem eigenständigen Design sprechen kann. Zumal die stylische Kopfplatte mit den Art-Deco-Mechaniken und die Hagstrom-eigene Variante der Tune-o-matic-Brücke klare Akzente setzt, die man sonst nicht findet.

Ohnehin sind die Eigenschaften der beiden Swedes erst beim näheren Betrachten und vor allem Ergreifen in Gänze erfassbar. Beginnen wir ausnahmsweise mit den Unterschieden, die sich auf Mensur und Pickups beschränken, somit aber auch die Zielgruppe konkretisieren. Die Super Swede hat wie eh und je eine 25,5-Zoll-Mensur, bietet somit das straffere Spielgefühl einer Tele oder Strat, nur eben in Kombination mit Mahagoni, Ahorn und Humbuckern – das drückt ordentlich, soviel vorab! 

Die Hagstrom Swede

Ganz klassisch in Sunburst tritt die neue Hagstrom Swede zum Test an und allein die Grundlagen klingen vielversprechend. Ein Mahagoni-Korpus trifft hier auf eine Ahorndecke, die knapp zwei Zentimeter stark ist und von einem Riegelahorn-Furnier gekrönt wird. Die Optik entsteht also durch das Furnier, den Ahornanteil im Sound erzeugt man durch optisch potenziell nicht ganz so attraktives Ahorn – wir reden hier aber eben auch von Instrumenten, die weit abseits der Preisregionen agieren, in denen man derart massive Flamed-Maple-Tops erwarten darf. Der Hals besteht ganz klassisch ebenfalls aus Mahagoni und wurde eingeleimt.

Ebenfalls besitzt er den Hagstrom-H-Expander als Versteifung des Halses, einen Zwei-Wege-Halsstab (.008er oder ,013er, ihr könnt kommen), eine Volute am Übergang zur Kopfplatte verstärkt diese traditionell gefährdete Stelle. Den Hals-Korpus-Übergang haben die Gitarrenbauer bei Hagstrom wunderbar ergonomisch geformt, der Zugang zu den hohen Lagen ist absolut geschmeidig und bietet der linken Hand genügend Entfaltungsspielraum, um sich auch jenseits des 15. Bundes zu vergnügen. Bis hierher war die Holzauswahl eher konservativ, bewährt und wenig überraschend, das ändert sich dann spätestens beim Griffbrett. Zumindest wenn man mit dem Hagstrom-typischen Resinator-Wood nicht vertraut ist. Dieser Epoxy-Holzverbundstoff ist beinahe schwarz eingefärbt, äußerst homogen in der Zusammensetzung und von entsprechender Dichte – gute Voraussetzungen für ein Griffbrettholz.

Der Radius ist mit 14,4 Zoll relativ flach, eine typische Les Paul etwa hat 12 Zoll. Der flache Griffbrettradius begünstigt eine flache Saitenlage, auch weite Bendings in den hohen Lagen profitieren davon. Legato, Tapping und Slide sind meinem Empfinden nach ebenfalls „schneller“ und flüssiger machbar. Zum ohnehin schon angenehmen Spielgefühl kommen die Edelstahlbundstäbchen – ein echter Hochgenuss in Sachen Bespielbarkeit und nicht zuletzt in Sachen Verschleiß! Edelstahl ist schlicht und ergreifend deutlich widerstandsfähiger als die üblichen Varianten aus Neusilber. Die Kollegen hat man zudem tadellos abgerichtet, verrundet und auf Hochglanz poliert – hier stimmt es an allen Ecken und eben Enden. Selbige stehen nämlich nicht über die Griffbrettkante hinaus, schnelle Lagenwechsel sind ein Traum.

img 9901 be

Die Hagstrom Super Swede

Wir können uns an dieser Stelle tatsächlich erfreulich kurz fassen, denn die Super Swede verhält sich in Sachen Fakten und Verarbeitung exakt wie die Swede, lediglich ihre Mensur ist mit 25,5 Zoll ein gutes Stück länger als die der Swede, die über die „kurze“ Variante mit 24,75 Zoll verfügt. Dies äußerst sich in akustischer Weise erstmal durch ein drahtigeres Spielgefühl, alles fühlt sich etwas straffer und tighter an. Palm-Mutes auf den Basssaiten sind kompakter und aggressiver, die Swede fühlt sich dagegen beinahe ein wenig sloppy an. Ein weiterer Unterschied, der allerdings erst am Verstärker zum Tragen kommt, ist die Wahl der Tonabnehmer, die allesamt Lundgren-Design-Varianten sind.

Sowohl Swede als auch Super Swede setzen auf das tendenziell zahmere AlNiCo-2, zumindest der Steg-Kollege der Super Swede wurde aber deutlich heißer gewickelt. Um die akustische Rund-Tour zu komplettieren, sei festgehalten, dass die gekapselten Mechaniken im Art-Deco-Stil mit ihrer 19:1-Übersetzung geschmeidig arbeiten und die Stimmung sicher halten, der GraphTech-Tusq-Sattel trägt sein Scherflein ebenfalls bei. Als Brückenkonstruktion dient beiden eine TOM-Variante mitsamt dem Hagstrom-eigenen Sustain-Block-Tailpiece, das jedes Ballend in einem massiven Block aus Messing fixiert – stabil und vielversprechend in Sustain schaut das aus!

img 9908 be

Auf der Teststrecke

Hängen wir die beiden an unseren Testamp, ein Blackstar HT-Topteil mit 20 Watt, so wissen beide mit einer kräftigen und lebendigen Ansprache zu überzeugen, die Super Swede geht hier aufgrund des heißeren Pickups und der längeren Mensur eine Spur knackiger und straffer zu Werke, sie scheint auf den ersten Blick agiler zu tönen, dafür macht die Swede dies mit mehr Hang-Loose-Blues-Feeling wieder mehr als wett – ich persönlich kann hier kein Besser oder Schlechter erkennen, das scheint mir der typische Fall von persönlicher Präferenz zu sein.

Gibson-Jünger müssen sich bei der Swede nicht umstellen, Fender-Freunde bei der Super Swede nicht. Im Clean- und Crunchbereich weiß die Swede mit dynamischen Sounds und entsprechend abrufbaren Nuancen zu punkten, die Super Swede agiert hier ebenfalls vorbildlich, zumal der Splitmodus (Swede und Super Swede lassen sich jeweils über die Tone-Potis splitten) bei der langmensurigen Super Swede mit wirklich überzeugendem Snap daher kommt! Für eine Mahagoni-Ahorn-Singlecut mit Humbucker-Bestückung ist das in der Tat erfreulich und somit eine echte Alternative zu den klasse Sounds der Humbucker. 

Führt man die beiden Hagstroms im High-Gain-Sektor Gassi, dann schlenzt die Swede eher bluesig-hardrockig um die Ecke, die Super Swede liefert tightere und straffere Sounds, die auch die Metal-ecke abdecken. Freilich, für ein ultratiefes Drop-Tuning ist auch eine 25,5er-Mensur noch zu kurz, ein knackiges Dropped-C geht aber problemlos, um nicht zu sagen bravourös!

img 9918 be

Das bleibt hängen

Hagstrom machen mit den aktualisierten Varianten der Swede und Super Swede alles richtig – Edelstahlbünde, tolle Pickups, klasse Verarbeitung, das sitzt, passt, wackelt und hat Luft, wie man so schön sagt! Freunde eines strafferen Spielgefühls und mit dem Hang zu mehr Dampf greifen zur Super Swede, Oldschool-Rocker und Blues-Jünger eher zur Swede – oder andersherum, falsch macht man hier nichts. Einfach ausprobieren, die Teile sind eine tolle Alternative zu anderen Singlecut-Varianten am Markt! Well done, Hagstrom! 

Stephan Hildebrand

Weitere Informationen findet Ihr unter www.hagstromguitars.com

Mehr Testberichte findet Ihr unter: https://guitar.de/test-technik

 

https://www.awin1.com/cshow.php?s=2907666&v=24073&q=415628&r=1260145

Auch als E-Paper

aktuelles guitar Magazin

Cover guitar - Magazin

Auch als E-Paper

guitar Sonderhefte

guitar Sonderhefte

Auch als E-Paper

guitar acoustic

guitar acoustic

Werbung
rolex daytona replica
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.