Facbook guitar Magazin guitar auf Instagram guitar Magazin auf Youtube

Werbung

Im Test: Positive Grid Spark GO & CAB

In Sachen Plug-Ins sind Positive Grid schon länger einer der führenden Hersteller. Mit ihrem Spark haben sie zusätzlich einen Übungsverstärker auf den Markt gebracht, der mit seiner Bluetoothkompatiblität seiner Zeit voraus war und bis heute ein Verkaufsschlager ist. Was dessen kleinster Bruder kann, erfahrt ihr im Test.

spark titel

Der Spark GO hat anders als die anderen Verstärker der Reihe nur noch einen einzigen Drehregler, den für die Lautstärke der Gitarre. Ansonsten gibt es noch einen Druckknopf zum Einschalten des Geräts, einen um sich durch die vier Presets durchzuklicken und zwei um die Lautstärke einer über Bluetooth beigesteuerten Audioquelle zu regulieren. Über Bluetooth funktioniert auch die genauere Steuerung des Amps. Dazu haben Positive Grid eine App entwickelt, die für alle Spark-Verstärker kompatibel ist.

Die App

Die Spark-App ist sowohl für iOs als auch für Android erhältlich und funktioniert auch auf eher schwachbrüstigen Handys noch einwandfrei. Auf ihr kann man neben den vier auf dem Gerät ab Werk eingespeicherten Presets noch reichlich andere Rigs auswählen. Die Soundwelten Pop, Blues, Rock, Metal und Alternative bieten jeweils vier Rigs an, Acoustic und Bass je zwei, die man alle je nach Bedarf auf die vier Speicherplätze des Verstärkers verteilen kann. Zwar kann man die insgesamt 24 Rigs nicht umbauen, also etwa den Overdrive durch einen anderen ersetzen, aber immerhin die Knöpfe der vorhandenen Geräte drehen. Außerdem kann man sich, wenn man sich erstmal einen Account gemacht hat, kostenfrei etliche weitere Sounds downloaden. Darunter auch welche, die Zakk Wylde und Paul Gilbert gebaut haben. Nur eigene Rigs kann man nicht über die App erstellen. Dafür hat sie noch reichlich andere Features: So hat die App ein ausgiebiges Backingtrack-Tool. Über die Smart-Jam-Funktion kann man vier verschiedenen K.I.-Charakteren etwas vorspielen, worauf die dann, je nach ihrem „Musikgeschmack“, reagieren.

Wem das zu aufwendig ist, der kann sich auch über Quick Jam schon fertige Backingtracks verschiedener Stile aussuchen. In beiden Fällen zeigt einem die App auch die Akkorde an, über die man jammen kann. Die App hat außerdem einen eingebetteten YouTube-Player, bei dem man jedes beliebige Video als Backingtrack einspeisen kann. Auch hier zeigt einem die App die Akkorde an und analysiert das Video im Bedarfsfall extra dafür. Das kann zwar etwas dauern, ist aber nicht nur zum Mitspielen ein praktisches Feature, sondern auch eine große Stütze zum Heraushören. Gänzlich verlassen kann man sich darauf nicht, denn schließlich ordnet die Software nur die Frequenzen der Tonspur ein, egal ob Gesang, Triangel oder Gitarre. Als grobe Orientierung funktioniert es aber. So kann man mit der App zum Beispiel herausfinden, dass Kurt Dehns Klassiker des pfälzischen Heimatlieds „E queldi Grumbeer mit Blutworschd“, der unter Gitarristen aber nicht ganz so beliebt ist wie „Smoke On The Water“, in D-Dur ist, obwohl im Postchorus kurz G-Dur Tonikacharakter hat – ein wirklich tolles Feature für so eine App!

spark screens

Zu guter Letzt hat die App auch ein Videokamerafeature eingebaut, bei dem man entweder über Smart oder Quick Jams spielen kann oder über Musik, die man auf dem Gerät hat, auf dem die App läuft. Leider wird dann der Sound aber über das Mikrofon des Handys aufgenommen, statt direkt von der App im Stile eines Plug-Ins eingespeist zu werden.

Der GO

Der Verstärker, der die geballte Featurepower der App ausspielen soll, ist kaum größer als ein Kartenspiel. An seiner linken Seite ist eine Schraube an der man eine Schlaufe anbringen kann, sowohl eine schwarze Gummischlaufe, als auch ein rot-schwarze aus Leder sind im Lieferumfang enthalten. Ebenso ist auch ein zweiter Frontgrill im Lieferumfang, komplett in schwarz, falls einem der schwarz-goldene der ab Werk aufgezogen ist, nicht zusagt. Beim Wechseln dieses Teils erfährt man dann auch en passant, dass der GO tatsächlich nur einen Lautsprecher mit einer Membran hat, die auf gerade mal vier Zentimeter Durchmesser kommt. Ansonsten hat der GO neben den vier bereits erwähnten Druckknöpfen und dem Poti noch einen großen Klinkeneingang, der im Gitarrenlautstärke-Poti liegt und einen Mini-klinkenausgang um Kopfhörer anzuschließen oder eben das Spark Cab, auf das wir noch zu sprechen kommen. Geladen wird der akkubetriebene Spark Go über USB-C, ein entsprechendes Kabel ist ebenfalls im Lieferumfang. 

Ans Eingemachte

Den GO eingeschaltet und drauf losgespielt, beeindruckt das Gerät mit seiner Lautstärke. Klar, um im Bandgefüge durchzukommen reicht unser kleiner Handschmeichler nicht, aber wer für sich übend das Gerät ernsthaft weiter als zwei Drittel weit aufdrehen will, dem sei ein Besuch beim Ohrenarzt wärmstens anempfohlen. Die vier Sounds, die ab Werk auf dem GO eingespeichert sind, sind ein Cleansound im kalifornischen Stil, zwei Crunchsounds, einer in Tweed gehüllt, der andere mit englischer Sozialisation und ein Highgain-Sound der auf einem Amp beruht, der für Metalcore prägend war. Allesamt sind sie gut getroffen und durchaus auch am Sound erkennbar. Verbindet man nun die App, was anstandslos funktioniert, bekommt man auch einen grafischen Wink mit dem Zaunpfahl, um welche Verstärker und welche Pedale es sich handelt. Auch kann man jetzt die Presets anpassen, den Volume des grünen Overdrives vorm Metalcore-Amp auf 10 drehen, wie es sich gehört und ein paar Delays ausschalten, ganz wie man‘s braucht.

c be

Auch stellt sich nun heraus dass man den GO auch nur als Bluetoothspeaker verwenden kann der direkt über beispielsweise Spotify gesteuert wird. Das funktioniert sogar während man ihn gleichzeitig auch als Amp nutzt. Wer also, wie der Autor dieses Textes, von seiner Disposition eher ein nerviger Mensch ist und seine Lieben zusätzlich zum durchgehenden Gitarrengedudel auch noch damit erhellen will, dass er gleichzeitig beispielsweise die aktuelle Folge des guitar-Podcasters abspielt, der hat mit dem GO die Möglichkeit dazu. Nur wenn man über die Spark-App noch eine Musikquelle abspielt, also zum Beispiel eine Smart Jam startet, endet die Wiedergabe durch andere Apps. 

Die CAB

Obwohl das Spark GO authentisch klingt und für den Hausgebrauch laut genug ist, hat eine Vier-Zentimeter-Membran natürlich ihre physikalischen Grenzen. Deswegen haben sich Positive Grid entschieden eine FRFR-Box auf den Markt zu bringen. Ähnlich wie die App und GO fällt auch CAB mit durchdachten, modernen Features positiv auf. Neben dem Eingang für Miniklinke, den man mit den Kopfhörerausgängen der Spark-Verstärker verbinden kann, hat die CAB auch Stereo-XLR-Klinke-Kombi-Buchsen. Außerdem hat die CAB einen XLR-Ausgang und Stromausgängen, einmal als USB-C für Spark GO und Mini und als 19-Volt-Ausgang für den Spark 40. Ansonsten ist die CAB eher kompakt gebaut, liefert aber doch genug Schalldruck um sich auch im Bandgefüge durchzusetzen, wobei anzumerken ist, dass es für dieses Szenario auch einen Footswitch gibt über den man ebenfalls vier Presets festlegen kann.

img 0987 be freiimg 0996 be

Lediglich auf einen richtigen Equalizer an der CAB hat man verzichtet, stattdessen gibt es einen Mitten-Scoop-Schalter, wobei man sagen muss, dass der Sound der CAB grundsätzlich schon etwas ins Gescoopte geht.

Das bleibt hängen

Mit dem Spark GO und der zugehörigen App haben Positive Grid ein beeindruckend gut durchdachtes und umgesetztes Konzept für Übungsverstärker auf den Markt gebracht. Zusätzlich ist der kleine GO dabei so günstig zu erstehen, dass er sich auch als reine  Bluetooth-Box nicht schämen bräuchte. Sicherlich könnten die Smart Jams noch etwas smarter werden, aber selbst ohne dieses Feature, wäre der Spark GO uneingeschränkt empfehlenswert. Wenn man es gar so weit treiben will, damit auf Bühnen zu gehen ist die CAB eine gelungene Ergänzung, die ebenfalls zu einem überaus fairen Kurs erhältlich ist.

Robin Ehrlich

fakten spark

 

 

Auch als E-Paper

aktuelles guitar Magazin

Cover guitar - Magazin

Auch als E-Paper

guitar Sonderhefte

guitar Sonderhefte

Auch als E-Paper

guitar acoustic

guitar acoustic

Werbung
rolex daytona replica
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.