Test: Klirrton Grindstein
Death-Metal hoch 3
Wer hinter dem Grindstein einfach nur einen weiteren Boutique-Klon des legendären Boss HM-2vermutet, ist komplett auf dem Holzweg. Das ist kein One-Trick-Pony, sondern vielmehr ein kompletterDeath-Metal-Roundhouse-Kick.
Die Geschichte zur Entstehung des Grindstein ist schnell erzählt. Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner arbeitet in seinem Kohlekeller Studio in Darmstadt mit allerlei namhaften Baller-Bands und ist eigenen Angaben zufolge großer Fan des Boss-HM-2-Sounds:„Ich mische oft auch bei modern klingenden ProduktionenHM-2-Spuren zu typischen modernen High-Gain-Sounds. Oft ist dasHM-2-Pedal alleine einfach zu limitiert für viele Bands– auch für solche, die „dirty“ klingen wollen. Keine Dynamik, kaum ein Unterschied zwischen Palm-Mutes und Open-Chords …“Als er in Kontakt mit Carsten Pinkle von der Pedalschmiede Klirrton kam, die einigen etwa durch den Lichtbringer Boost bekannt sein dürfte, wurde die Idee geboren, das ultimative Death-Metal-Pedal zu schmieden, das neben modernen Soundsund gescoopten Florida-Klängen eben auch die schwedische Kettensäge an Bord hat – wenn auch in deutlich modifizierter Form.
Schwermetall-Brocken
Herausgekommen ist ein Pedal, das nicht nur von den Gehäusemaßen ein echter Brocken ist. Letztlich handelt es sich um einen zweikanaligen Preamp, der zwei getrennte Gain-Kanäle, einen eigenen FX-Loop, einen Booster und einen Switch für die und einen Switch für die Phase beinhaltet. Sprich, es sind drei Pedale in einem. Damit kommen wir auch gleich zu einem deutlichen Unterschied zu den meisten anderen Swe-Death-Pedalen auf dem Markt: Der Grindstein ist darauf ausgelegt, nicht in den Input des Amps gespielt zu werden, sondern direkt in den FX-Return, so dass vom Verstärker lediglich die Endstufe befeuert wird, da der Grindstein eben schon eine komplette Vorstufe darstellt. In der Praxis lassen sich natürlich auch am Input sehr gute Ergebnisse erzielen, regelrecht aufblühen tut die Kiste jedoch in der Tat am FX-Return.
Kettensäge vs Arschwackler
Die beiden angesprochenen Kanäle hören auf die illustren Namen „Chainsaw“ und „Bottomshaker“. Ersterer basiert auf dem HM-2,aber sämtliche Frequenzen und Filter wurden überarbeitet, um den modernen Ansprüchen zu genügen. Für diesen Kanal sind die drei Regler oberhalb des „Mix“-Potis zuständig. Mit „High“, „Grind“ und „Midcut“ lässt sich der Soundformen und die vereinfachte Formel lautet: Je mehr Grind, desto mehr HM-2. Der „Bottomshaker“-Kanal ist stark gescoopt und tighter. Auf Wunsch werden hier gewaltige Bass-Reserven entfesselt. Bedient wird der Kanal mit den dreiunteren Potis „Gain“, „Bass“ und „Treble“.Beide Kanäle lassen sich über den mittig gelegenen „Mix“-Regler stufenlos miteinandermischen, um so den gewünschten Mix aus schwedischer Kettensäge und modernem High-Gain zu erzeugen. Der „Boost“ liegt vor beiden Kanälen und kann diese härter anfahren, der Master-Regler bestimmt den Ausgangspegel und ist bei diesem Pedalessentiell, da es wie gesagt dafür gedacht ist, direkt in die Endstufe gespielt zu werden. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 02/ 2020