Test: Les Pauls J-45
Les Pauls für Slash? Logo!
Eines der Highlights der NAMM war ganz zweifellos die Präsentation der neuen Instrumente für Slash. Logischerweise Les Pauls, aber auch eine J-45. Zum Test rübergekommen sind die beiden Les-Paul-Varianten aus dem nicht limitierten Core-Programm, die sich augenscheinlich nur in Sachen Farbe und Gewicht unterscheiden. Auf geht’s!
Was Mark Knopfler für die Strat, das war Clapton Anfang der Sechziger für die Les Paul. Er läutete quasi deren zweiten Frühling ein. In den Achtzigern wurde es dann wieder still das altehrwürdige Design aus Kalamazoo. Der Gitarristenwelt stand der Sinn nach Neon-Farben, Floyd-Rose-Tremolos, Haarspray, Spandex und flachen Hälsen. Und dann kommt 1987 eine völlig versoffene Truppe um die Ecke und schafft es – trotz ihres Suffs ein Album wie Appetite For Destruction einzuspielen. Und darauf finden sich eben keine hochgezüchteten, effektüberladenen Mega-High-Gain-Klänge aus Powerstrats, sondern brizzelnd-knochige Marshall-Sounds, die, gefüttert von einer Les Paul, wohl mit zum Besten gehören, was jemals jemand in Vinyl gepresst hat.
Der Nach-Nachbau
Das kann mit Fug und Recht als Initialzündung für den dritten Frühling der Les Paul gelten, denn Slash steht quasi so ikonenhaft für die Les Paul wie Jimi Hendrix für die Strat. Letzterer hat auch mal eine Flying V gespielt, ersterer auch mal eine BC Rich Mockingbird(mit Floyd Rose!),aber berühmt sind sie füri hre Hauptgitarren. Slash ist ja nicht umsonst Markenbotschafter für Gibson. Nette Party-Anekdote: dieP aula auf Appetite war ein Nachbau einer Gibson. Gibson haben dann diesen Nachbau einer Gibson untersucht und unter dem Banner Gibson nachgebaut– womit sich der Kreis dann schließt. Oder so …
Die Zutaten
Große Worte über die Les Paul zu verlieren, das hieße Eulen nach Athen zu tragen, zumindest in einem Gitarrenmagazin. Nichts destotrotzder Vollständigkeit halber: Hier treffen in klassischer Weise ein Mahagoni-Korpus und eine Ahorndecke aufeinander. Letztere ist bookmatched aufgeleim tund geriegelt (Klasse AAA). Da gibt’s schon ordentlich Maserung fürs Geld. Der Hals besteht ebenfalls aus Mahagoni, ist eingeleimt, einteilig und ein echter 50s-Klopper. Wie eh und je werden an der Kopfplatte rechts und links die beiden Flügelchen angeleimt. Dies spart Holz, das ist sinnvoll. Als Griffbrett kommt Palisander zum Einsatz, 22 Bundstäbchen mittleren Formats sitzen sauber abgerichtet, verrundet und poliert in ihren Schlitzen. Ein cremefarbenes Binding umläuft Decke und Griffbrett, die schwarzen Side-Dots zur Orientierung sitzen in diesem Binding, das man übrigens bis über die Bundstäbchen hochgezogen hat. Beim Blick von oben aufs Griffbrett gibt es die klassischen Trapez-Inlays an den üblichen Positionen. Es ist halt eine Les Paul, was sonst? [...]
Den vollständigen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 04 / 2020
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