Test: Maybach Little Wing Arched
Eine verhängnisvolle Affäre?
Maybach Little Wing Arched Top Non Cutaway Dirty Lemon Aged
Mit der Little Wing bringt die in Tschechien fertigende Gitarrenfirma Maybach eine Lady an den Start, bei der man sich am liebsten sofort in den Anzug schmeißen möchte, um sie schick im teuersten Restaurant der Stadt auszuführen. Ob sich das Date lohnt, erfahrt ihr hier.
Neben der Little Wing setzt die tschechische Gitarrenfirma Maybach mit weiteren neuen Modellen wie dem DaVinci-Bass oder der Singlecut-Gitarre Convair darauf, neue Wege zu gehen. Diese orientieren sich zwar einerseits an alten Traditionen wie Singlecut-Korpusform oder einer klassischen Humbucker-Bestückung, bringen aber nichtsdestotrotz auch eigene Ideen ein und betrachten das Konzept der E-Gitarre aus einem unverbrauchten Blickwinkel, quasi die Quadratur des Kreises. Als die Little Wing auf der diesjährigen Birmingham Guitar Show in England vorgestellt wurde, waren ihr die neugierigen Blicke des Messepublikums sicher. Beim ersten Blickkontakt ist man durchaus versucht, daran zu denken, dass das Konzept der Little Wing das einer Archtop-Gitarre ist. Weit gefehlt, hierbei handelt es sich um eine lupenreine Semi-Akustik mit F-Löchern und ohne Cutaways – das hat definitiv Charme.
Klassisch elegant
Die Korpus-Form der Little Wing nennt sich „00 Parlor“, was wenig verwunderlich ist. Sind die Konturen zwar von Maybach designt, so orientiert sie sich aber klar an den kleinformatigen Gitarren aus der Pre-War-Ära. Besonders auffällige Markenzeichen (für eine elektrische Gitarre) sind die fehlenden Cutaways und die F-Löcher, die der Little Wing ihr prägnantes Aussehen verleihen. Der Korpus besteht aus Mahagoni, darauf aufgeleimt wurde eine Decke aus massivem Riegel-Ahorn mit einer Wahnsinns-Maserung. Die Farbe des vorliegenden Testmodells nennt sich „Dirty Lemon“ und besticht durch ihr klassisches Erscheinungsbild, das unweigerlich an Klassiker wie die legendäre „Greeny“ von Fleetwood-Mac-Begründer Peter Green erinnert. Wer sich mit Dirty Lemon nicht so recht anfreunden kann, der hat zudem die Möglichkeit, auf ein Modell in „Havanna Tobacco“ zurückzugreifen. Lackiert wird die Gitarre mit klassischem Nitrolack. Das für Maybach typische Aging hält sich auch hier schön in Grenzen, die Gitarre vermittelt zwar den Eindruck, dass sie bereits ein paar Jahre Arbeit auf dem Buckel hat, verzichtet allerdings auf Abnutzungen, als hätte man sie an ein Auto gebunden und durch die halbe Stadt geschleift. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im guitar Magazin Ausgabe 02 / 2020