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Q & A: Hagstrom Guitars 2023

Anlässlich des Tests der beiden neuen Hagstrom-Varianten der Swede und der Super Swede steht uns Hagstrom-Spezialist Thomas Türling in unserem „Q&A Hagstrom 2023“ Rede und Antwort.

hagstrom thomas tuerling

Thomas, die Super Swede und die Swede wurden ja an einigen Stellen verändert. Edelstahlbünde, Pickups …Was habt ihr noch verändert?

TT: Man sagt ja nicht leichtfertig, dass sich nur wirklich kreative Köpfe an eine Neuinterpretation von Klassikern wagen, ohne sich dabei komplett zu vergaloppieren. Ziel war es die geliebten Eigenschaften, den unmissverständlichen Look etc. zu erhalten und um sinnvolle Innovationen zu ergänzen. Für Single-uts und speziell im Vergleich mit anderen Vertretern in diesem Segment, waren sowohl die Swede, als auch die Super Swede tonal schon immer etwas anders ausgerichtet und klangen seit jeher „offener und lebendiger“, als „nur volle Breitseite“, ein Begriff der gerne im Zusammenhang mit der Bauform verwendet wird.

Das betrifft die Pickups …

TT: Genau, um für die neuen Gitarren das Optimum herauszuholen, haben wir zusammen mit Pickup-Guru Johan Lundgren die Rezeptur im Laufe der Jahre immer weiter verfeinert, so dass die akustischen Qualitäten der beiden auch bestmöglich vom jetzt eingebauten und entssprechend kalibrierten
Humbucker-Paar übertragen werden – AlNiCo-2 Duo bei der Swede und die angepasste Kombi AlNiCo-2 am Hals und AlNiCo-5 am Steg für die Super Swede.

Neben den erwähnten Edelstahlbünden, galt ein besonderes Augenmerk speziell dem Hals, dem Hals-Korpus-Übergang und nicht zuletzt dem angewinkelten Hals-Kopfplattenübergang. Um diese neuralgische Stelle besonders zu schützen und für den professionellen Tour-Alltag zu rüsten, wurden neben der augenscheinlichen Volute, darüber hinaus interne Verstärkungen eingesetzt, um somit Brüchen vorzubeugen.

Ihr habt auch in Sachen Elektronik und Holz etwas verändert …

Kennern der Hagstrom-Historie wird aufgefallen sein, dass bei der Swede der Tone-Filter-Toggle-Schalter fehlt, sowie die reine Mahagoni-Bauweise, der Kombi aus Ahorn-Decke und Mahagoni-Korpus gewichen ist. Der Tonefilter war schon immer Geschmackssache und hat ehrlicherweise manchmal zu mehr Verwirrung, denn zur Erweiterung des Tonspektrums beigetragen. Dafür hat die Swede jetzt auch den individuellen Coil-Split der Super Swede, der für jeden Tonabnehmer separat per Push-Pull auf den Tone-Reglern angewählt werden kann und das Klangpotenzial deutlich erweitert.

Ein optisches Schmankerl ist die Verwendung des Hagstrom-Löwen, also des Familien-Wappens in Form der Griffbretteinlagen. Ein Tribut an die Familie Hagstrom und die großartigen Errungenschaften seit Gründung der Firma in 1925 und Einführung der ersten Gitarren in 1958. Abgerundet wird der Reigen der Neuerungen mit dem Einsatz der etwas höher (19:1) übersetzten Locking Mechaniken, die ein noch schnelleres und sichereres Saitenwechseln ermöglichen. Dass ein Formkoffer jetzt Teil des Angebotes für die Swede und Super Swede ist, soll nicht verschwiegen werden.

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Definitiv nicht. Lass uns über den ergonomischen Hals-Korpus-Übergang sprechen. Das ist kein „normaler“ eingeleimter Hals …

Hier bekommt Hagstroms langjährige und bewährte Long-Mortise -&-Tenon-Zapfenverbindung zum Einsatz. Meiner Meinung nach für eingeleimte Hälse ein Upgrade, dass es in sich hat. Bei dieser Konstruktion, die oftmals nur wesentlich teureren Custom-Shop-Instrumenten vorbehalten ist und bis unter den Hals-Tonabnehmer reicht, kann man kein kostengünstiges und in dieser Preisklasse eher übliches Drop-In Verfahren anwenden. Man muss jeden Hals manuell ein- und anpassen. Zusätzlich wird beim Nape Tenon die Skulpturierung, also die Verjüngung, auch von Hand gearbeitet. So geht man weder bei der Konstruktion noch bei der  komfortablen Erreichbarkeit der hohen Lagen Kompromisse ein.

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Das Resinator Wood ist keine Neuheit für Hagstrom-Kenner, erklär’ den Werkstoff aber nochmal genau für die, die damit zumindest begrifflich nichts anfangen können …

Die Triebfeder bei der Wiedereinführung der Marke in 2004 war es, die klanglichen Eigenschaften von Ebenholz mit einem wesentlich besseren Schutz vor Umwelteinflüssen, insbesondere Feuchtigkeit, zu verbinden. Ohne die genaue Formel zu nennen, es ist kein Material „von der Stange“ sondern auch hier das Ergebnis jahrelanger und stetig anhaltender Test. Dieser Verbundwerkstoff ist dennoch zum größten Teil Holz. Im Fall von Hagstrom Birkenholz was in großen Platten – wie Schindeln – querverleimt und dann unter Hinzugabe von geringen Mengen Tönung, Epoxy und Holzleim, drucklaminiert und erst dann auf die endgültige Form zugeschnitten wird. Das Ergebnis ist robust, klimastabil und hält klanglich jedem Vergleich Stand. Zusätzlich eliminiert es sogenannte Deadspots über die gesamte Länge des Griffbretts. Dass es mehr als die branchenüblich verwendeten Palisander-Griffbretter im Einkauf kostet, sei nur am Rande erwähnt.

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H-Expander, Zwei-Wege-Halsstab – das sind einzigartige respektive moderne Features. Ist es schwer, so etwas in traditionelle Designs zu integrieren?

Die Geschichte des H-Expanders ist besonders, geradezu bizarr, wenn man bedenkt, dass es sich bei dem namensgebenden Bauteil (ein Alu-Profil in H-Form), um einen Teil der Stellmechanik des legendären Saab-Draken-Kampfjet-Vorflügels handelt. Die  Hagstrom-Gitarrenbauer und -Ingenieure hatten sich seinerzeit als Ziel gesetzt, das in der ursprünglichen schwedischen Fabrik in Älvdalen verwendete Holz bei der Halsfertigung vor Verwindungzu schützen. Die trockenen klimatischen Bedingungen im Norden Schwedens sind gravierend anders, als die in Zentral-, geschweige Süd-Europa oder etwa den USA, wohin ein Gros der exportierten Gitarren verkauft wurde.

Als netten Nebeneffekt konnte man durch die Konstruktion das Halsprofil deutlich schlanker gestalten und so in den Fach-Magazinen damals den Begriff des „fastest playing neck of the industry“ einheimsen. Erst ein wenig später und nach positiven Rückmeldungen von weltweit tourenden Profimusikern, die höchst zufrieden mit der gleichmäßigen Performance waren, erkannte man wie viel der H-Expander klanglich zum Gesamtsound, Sustainverhalten und der Ansprache beiträgt.

Als Schutz vor klimatischen Auswirkungen bräuchte man ihn eigentlich nicht mehr, aber die klanglichen Vorteile und die Verwindungssteifigkeit sind klare Pro-Argumente, dass wir ihn weiter einsetzen. Kombiniert mit der 2-Wege-Ausführung des innen liegenden modernen Stabes, ist man bei den neuen Swede/Super Swede Gitarren  besser und schneller in der Lage unterschiedliche Saitenstärken oder Tunings auszuprobieren und die Halskrümmung entsprechend komfortabel anzupassen.

Den kompletten Test und natürlich mehr findet ihr in der aktuellen guitar 5/23

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