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TEST: Headrush MX5

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Headrush MX5

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Klein aber fein!

Headrush werfen mit dem MX5 einen Modeller der Kompaktklasse in den Ring, der sich anschickt, die Konkurrenz das Fürchten zu lehren. Dann wollen wir doch mal sehen, wie sich die kleine Wundermaschine, die man locker in einem guten Gigbag mit zur Show nehmen könnte so schlägt.

Zum Testzeitpukt standen noch keine Updates zur Verfügung, getreu der Firmenphilosophie darf aber mit regelmäßigen Erweiterungen und Optimierungen gerechnet werden. Die Nutzung der Headrush-Cloud zum Austausch von Rigs wird selbstverständlich auch möglich sein. Zu Anfang fällt der 4“-Touchscreen ins Auge, der den ersten Eindruck dominiert, sonst herrscht hier eine klare Struktur. Drei Fußtaster mit farblich wählbarer Beleuchtung, ein Mini-Expression-Pedal, ein Main-Output-Regler und dazu ein gerasterter Endlos-Encoder mit Push-Funktion, das war es schon.

Roadtauglich

All das ist in einem sehr stabil wirkenden Gehäuse untergebracht, die Metall-Schale, welche alle Anschlüsse und Regelelemente trägt ist mit der ebenfalls sehr stabil wirkenden Kunststoffwanne verschraubt. Neben dem On/Off-Taster am Rand des Anschlussfeldes findet sich der Anschluss für das externe Netzteil, auf eine mechanische Zugentlastung verzichtet, was zumindest dem Autor in Live-Situationen immer ein paar Schweißperlen auf die Stirn treibt. Klar, Tape kann viele Probleme lösen, aber ein kleiner Kunststoffhaken oder eine Kabelrinne im Gehäuseboden wären eleganter, gerade in Anbetracht von rund 15 Sekunden die es braucht, bis das MX5 hochgefahren ist.

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Bedienung

Dann aber strahlt einen der Touchscreen bestens ablesbar an. Also erst mal ohne Blick in die wirklich gut gemachte Schnellstart-Anleitung, die 18 Seiten umfasst (!) und in Druckform vorliegt (!!) die Zugänglichkeit zum User-Interface (UI) zu checken.
Jeder, der das Konzept eines Modellers kennt und ein Smartphone sein Eigen nennt sollte hier auf Anhieb zurechtkommen. Schaltet man sich nun interessehalber einfach mal so durch die verschiedenen Rigs (Presets) um einen ersten Eindruck zu gewinnen hat sich das UI eigentlich schon nahezu selbst erklärt und nach wenigen Minuten ist man souverän in der Lage, komplett eigene Rigs zu erstellen, Parameter zu variieren und einfach einen Haufen Spaß zu haben. So soll das sein, da hat man sich viele Gedanken gemacht und diese dann in höchstem Maße nutzerfreundlich umgesetzt.
Jetzt kommt aber natürlich dennoch die eingangs erwähnte Kurzanleitung zum Zug, die Vollversion steht auf der Homepage zur Verfügung. Für viele unter uns mögen drei verfügbare Fußtaster reichlich limitiert wirken, aber auch hier wurde eine gut durchdachte Lösung gefunden. Grundlegend ist es möglich, Setlisten zu erstellen die ausgewählte Rigs beinhalten, alles übrigrens per Fuß steuerbar.

Die Modi

Im Stomp-Modus arbeitet das MX5 wie ein Pedalboard, die Module (Amp/Box/Effekt) können den Tastern und dem Expression-Pedal zugewiesen werden. Der Rig-Modus bietet pro Bank drei schaltbare Rigs, der Bank-Wechsel erfolgt durch simultanes Drücken von Taster 1 und 2 respektive 2 und 3. Im Hybrid-Modus aktiviert Taster 1 einen Schaltvorgang analog zum Stomp-Mode, während Taster 2 und 3 die Rigs wechseln.
Die jeweilige Funktion der Taster ist auf dem unteren Bildschirmrand ablesbar. Zusätzlich können Szenen erstellt werden, man darf sich das wie ein Switching-Systems vorstellen, um einen Stepptanz zu umgehen. Dazu hat das integrierte Expressionpedal über den Zehenschalter mit deutlichem Druckpunkt zusätzlich zwei Betriebsmodi und so weiter...
Da ist eigentlich an alles gedacht und der eigenen Organisation kaum Grenzen gesetzt, wer aber dennoch mit drei Tastern nicht leben will oder kann, darf gerne eine zusätzliche Steuerung via MIDI anstreben, die entsprechenden Adapter auf 3,5mm Klinke liegen bei, beim Test funktioniert die Implementierung problemlos.

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Und sonst?

Die Erstellung eigener Rigs erfolgt simpel via Dropdown-Menüs, übersichtlich unterteilt in Typ, Modell und Preset. Bis zu elf verschiedene Modelle/Effekte können hier zusammengeführt werden. Es stehen drei Signalketten zur Verfügung (seriell, 2x parallel), eine völlig freie Aufteilung des Signalflusses ist nicht möglich und natürlich ist eine Spill-over-Funktion mit an Bord.
Am Input liegt ein regelbares Gate an, der Output bietet Zugriff auf die Lautstärke des Rigs und dessen Stereobreite. Der Effektloop kann mit Bodentretern und 19“-Equipment umgehen und lässt sich simpel in ein Rig integrieren.
Bleibt noch zu erwähnen, dass sich die Taster und Potis wertig anfühlen. Das kleine Expressionpedal sorgte anfangs für leichtes Schmunzeln, lässt sich aber aufgrund des hohen Bewegungswiderstandes recht präzise steuern, wer mehr braucht kann auch ein externes Pedal anschließen. Ein Tuner ist natürlich auch noch mit an Bord, er arbeitet ruhig und zügig und auch der Kopfhörerausgang verrichtet souverän seinen Dienst.

Noch mehr!

Zusätzlich wäre da noch ein Looper, der 20 Minuten Aufnahmezeit bei 50 Layers bereitstellt, dazu noch Bearbeitungsmöglichkeiten wie Reverse, Double-Time etc. Auch hier funktioniert im Test alles problemlos. Und natürlich kann das MX5 auch als USB-Recording-Interface benutzt werden. Bevor wir uns jetzt endlich auf die Soundqualität stürzen sei noch der globale EQ erwähnt, mit dessen vier parametrischen Bändern der Sound schnell an den jeweiligen Raum angepasst werden kann.
Sounds
Zu Versuchszwecken wird erst mal ein Rig mit allem vollgeladen was Speicher braucht, es bilden sich keine relevanten Fragmente oder Latenzen, lediglich das Tracking der Pitch-Shifting-Sektion ist nicht besonders präzise und blubbert häufig ungewollt vor sich hin, das wohlgemerkt aber auch im Solo-Betrieb.
Das MX5 soll und will eine einfache Lösung sein und bietet selbstverständlich nicht die Editiertiefe eines Kempers oder gar eines Axe-FX, dennoch lässt sich mit allerhand Möglichkeiten massiv Einfluss auf die Sounds nehmen.

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Zum Wunschsound

Die Amp-, und Boxenmodelle sind deutlich voneinander zu unterscheiden, die Routing-, und Effektmöglichkeiten bieten eigentlich alles, was man so braucht, um zum Wunschsound zu kommen. Und wenn es nicht klappen will dürfen gerne IRs von extern genutzt werden.
Cleansounds setzen sich wirklich schön durch, High-Gain Sounds moderner Ausrichtung sind schnell und einfach erstellt. Problembehaftet sind ja gerne Crunch-Sounds und pumpende Rock-Sounds, besonders wenn der Nutzer das Volume-Poti seiner Gitarre einer gewissen Nutzung zuführt. Das funktioniert hier erstaunlich gut, das Spielgefühl lässt aber das letzte Quäntchen Interaktion vermissen, die Töne federn einfach nicht so wie bei einer guten Röhre oder einem Modeller/Profiler der Oberliga. Aber ausgehend vom aufgerufenen Preis wird hier richtig was geboten und man darf davon ausgehen, das kommende Updates den Funktionsumfang und die Soundvielfalt nochmals deutlich steigern werden. So verfängt man sich schnell in träumerischen Loop-Layers und immer neuen Soundideen, die sich tatsächlich bestens umsetzen lassen.
Die häufig in diesen Preisregionen zu beobachtende harsch-krisseligen Höhen bei hoher Verzerrung ist nur sehr hintergründig und bei genauem Hinhören festzustellen, im Rahmen einer Live-Veranstaltung dürfte das kaum ins Gewicht fallen. Die Vielfalt an Effekten bietet ebenfalls gute Qualität, so dass hier doch jeder etwas finden dürfte um sich kreativ auszutoben.

Das bleibt hängen

Leider ist der Platz hier limitiert, denn man könnte noch deutlich mehr in die Tiefe gehen, etwas Zeit zum Anspielen sollte man also durchaus einplanen. Denn es ist alles da, was man so braucht. Das Headrush MX5 besticht durch seine simple, selbsterklärende Funktionalität und Soundauswahl bei geringer Editiertiefe und guter Qualität von Modellen und Effekten, so das wirklich jeder schnell in den Genuss brauchbarer Sounds kommt. Beide Daumen hoch!
Markus Kaffka

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